Thüringen

Unterschriften für Apothekenhonorar APOTHEKE ADHOC, 04.09.2012 17:45 Uhr

Berlin - 

In Thüringen regt sich ein erster Protest gegen die geplante Honoraranpassung: Der Apothekerverband hat Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) heute einen schriftlichen Appell für eine angemessene Vergütung überreicht. „Wir erwarten jetzt eine angemessene politische Wertschätzung und ausreichende finanzielle Honorierung, um auch in Zukunft eine gute Arzneimittelversorgung zu gewährleisten“, erläutert Verbandschef Stefan Fink.

Das Schreiben wurde von insgesamt 480 selbstständigen und angestellten Apothekern sowie rund 1900 weiteren Mitarbeitern aus 330 der rund 470 Apotheken unterzeichnet. Im Gegensatz zu anderen Apothekerverbänden oder -kammern hat sich Thüringen bei Protestaktionen bislang zurückgehalten.

Die Apotheken wollten ihren gesetzlichen Auftrag auch weiterhin erfüllen, so Fink. Doch die Lage im Freistaat sei Ernst: „Ein Viertel der Thüringer Apotheken ist durch die unzureichende Honorierung wirtschaftlich bedroht.“ Die Zahl der Apotheken sei erstmals rückläufig.

In den ersten sechs Monaten haben demnach netto acht Apotheken geschlossen. „Wenn diese Entwicklung nicht gestoppt werden kann, wird dies Auswirkungen auf den flächendeckenden Nacht- und Notdienst in Thüringen haben“, so Fink.