Rabattverträge

Unions-Papier verärgert AOK

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AOK-Rabattchef Dr. Christopher Hermann hält nichts von dem Vorschlag der Union, die Rabattverträge zu entschärfen und dafür die Herstellerabschläge zu erhöhen: „Das Konzept artikuliert im Kern ein zentralistisches Einheitsdenken, das ich von dieser Regierung nicht erwartet hätte“, sagte er gegenüber APOTHEKE ADHOC.

Hermann ärgert sich vor allem darüber, dass in dem Unions-Papier erneut die Summe von 380 Millionen Euro für das Jahr 2009 genannt wird: „Wir haben wiederholt kommuniziert, dass allein die AOK im vergangenen Jahr 400 Millionen Euro durch Rabattverträge gespart hat“, so Hermann. Zwar ließen sich bis zur Veröffentlichung der Zahlen anderer Krankenkassen die Gesamtsumme nur schätzen, „aber eine Milliarde wird es sein, davon gehe ich aus“, sagte Hermann.

Die Anhebung der Herstellerrabatte um 10 Prozent würde aus seiner Sicht deshalb nicht ausreichen: „Wenn die Regierung wirklich die gleichen Einsparungen erzielen will, müsste sie Zwangsrabatte von 40 bis 50 Prozent erheben.“ In der Debatte würden die Erfolge der Rabattverträge gezielt klein geredet.

Von der Union ist Hermann enttäuscht: „Preismoratorien sind doch die Instrumente aus der Folterkammer staatlicher Regulierung. Warum geht man nicht in Richtung mehr Wettbewerb, sondern immer weiter in Richtung Zentralismus?“ Jetzt hofft Hermann, dass die Union mit ihren Vorschlägen im Bundesgesundheitsministerium kein Gehör findet: „Ich setze auf die Aussagen von Herrn Rösler, dass er sich für mehr Autonomie der Krankenkassen einsetzen wird und nicht einem Zentralismus das Wort redet“, so Hermann.

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