Union und FDP streben grundlegende Reformen auf dem Pharmasektor an. „Wir wollen eine Neuordnung des Arzneimittelmarktes und teilweise sich widersprechende Regeln auf den Prüfstand stellen“, sagte der FDP-Gesundheitsexperte Daniel Bahr nach einer Sitzung der gemeinsamen Arbeitsgruppe Gesundheit. In diesem und den anderen Bereichen des Gesundheitssektors gebe es bei der Union allerdings „sehr viele verschiedene Meinungen“.
„Den Bereichen mit besonderen Ausgabensteigerungen widmen wir uns in besonderer Weise“, sagte die CDU-Gesundheitsexpertin Annette Widmann-Mauz. Angestrebt würden faire Preise für Arzneimittel nach Markteintritt. „Zeit ist Geld“, sagte Widmann-Mauz mit Blick auf die zum Teil langwierigen Verfahren bis zur Einschränkung der Kostenerstattung durch die Kassen. Möglichkeiten für schnellere Verfahren werden in der Arbeitsgruppe geprüft. Innovationen dürften aber nicht bereits vor der Zulassung behindert werden, sagte sie.
Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) warnte vor Sparmaßnahmen und Zwangsabschlägen. „Wer die Öffentlichkeit so beeindrucken will, riskiert leichtfertig industrielle Standorte und Arbeitsplätze in Deutschland“, sagte Geschäftsführer Henning Fahrenkamp. Widmann-Mauz sagte angesichts der als stark geltenden Stellung der Pharmaindustrie: „Wir wissen wie's im Haifischbecken zugeht, dass man nur mit Freundlichkeit nicht überlebt.“
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