Auch nach den Beschlüssen des Bundestags zur Organspende will die Koalition die Abläufe bei der Transplantation weiter auf den Prüfstand stellen. Das kündigte der Unionsfraktionsvize Johannes Singhammer (CSU) an.
Konkret geht es um die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO), die den Ablauf bei der Organtransplantation organisiert: Der DSO wurde in Medienberichten und von anonymer Seite vorgeworfen, dass die Vorschriften bei der Organentnahme nicht immer eingehalten worden seien und dass es an der Spitze autoritäres Verhalten gegeben habe.
„Wir nehmen die Vorwürfe zu Einzelfällen ernst, in denen es zu Unregelmäßigkeiten gekommen sein soll“, sagte Singhammer. Doch das Thema bedürfe gründlicher Beratung. „Deshalb wollen wir die Struktur der DSO nach der Sommerpause prüfen.“
In einem Entschließungsantrag, der am Freitag von Koalition und SDP angenommen wurde, wird betont, dass der Stiftungsrat der DSO mindestens ein Mal pro Jahr in den Gesundheitsausschuss des Bundestages geladen werden soll. Dort soll er über den Stand einer internen Reform der DSO berichten. Die Trägerorganisationen der Privatstiftung von Ärzten, Kliniken und Krankenkassen sollen die DSO zudem stärker kontrollieren. Linke und Grüne hatten dies als unzulänglich kritisiert.
Am Kern der nun beschlossenen Organspende-Reform soll sich nichts mehr ändern: Alle Bundesbürger ab 16 Jahren werden künftig per Post nach ihrer Bereitschaft zur Organspende nach dem Tod gefragt.
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