Gesundheitsförderung

Union: Kassen sollen mehr in Prävention investieren APOTHEKE ADHOC, 14.04.2012 11:01 Uhr

Berlin - 

Die Unionsfraktion will die Krankenkassen verpflichten, mehr Geld für Vorsorgeleistungen auszugeben: Sie sollten mehr als 400 Millionen Euro pro Jahr für die Prävention einplanen – mehr als doppelt so viel wie ihnen bisher per Gesetz vorgeschrieben wird. Das geht aus einem Entwurf für die von der Regierung anvisierte „nationale Präventionsstrategie“ hervor. Die Gesundheitspolitiker von CDU/CSU haben darüber auf einer Klausurtagung beraten.

 

Dem Entwurf zufolge sollen die Kassen in Zukunft pro Versichertem und Jahr 5,50 Euro für die Gesundheitsförderung zur Verfügung stellen. „Die PKV stellt für ihren Verantwortungsbereich finanzielle Mittel in vergleichbarem Umfang für betriebliche und außerbetriebliche Setting-Maßnahmen zur Verfügung“, heißt es weiter. Einem Bericht der „Welt“ zufolge geben allerdings die meisten Kassen schon heute mehr Geld für Prävention aus als sie müßten: nämlich insgesamt mehr als 300 Millionen Euro pro Jahr.

Verwendet werden sollten die Mittel unter anderem für finanzielle Anreize, damit Arbeitgeber und Arbeitnehmer mehr betriebliche Gesundheitsvorsorge betreiben. Der Schwerpunkt soll der Abbau psychischer Erkrankungen bei älteren Mitarbeitern sein. Unabhängig davon sollten Kassen mehr Möglichkeiten bekommen, ihren Mitgliedern Boni oder eine Beitragsrückerstattung anzubieten, wenn sie sich selbst um eine Stärkung des Gesundheitsbewusstseins kümmern.

Die Präventionsziele der Gesundheitsexperten der Union sind ambitioniert: So sollen beispielsweise Diabetes-Erkrankungen und die Zahl von Reinfarkten in den kommenden acht Jahren um 10 Prozent abnehmen. Psychische Erkrankungen am Arbeitsplatz will die Union um 20 Prozent senken. Die Teilnahme an Krebsfrüherkennungsmaßnahmen soll um 20 Prozent steigen. Nach den Vorstellungen von CDU/CSU sollten die Maßnahmen bis 2020 vom Bundestag beschlossen werden. Zur Definition weiterer Ziele soll der Bundestag einen nationalen Rat für Prävention und Gesundheitsförderung einberufen.

Zuvor war ein Entwurf aus dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) für die Nationale Präventionsstrategie bekannt geworden. Demnach sollen Ärzte mehr Geld bekommen, wenn sie ihre Patienten über Präventionskurse informieren. Dabei handele es sich beispielsweise um Rückenschulen, Nordic-Walking- oder auch Yoga-Kurse – die Mediziner sollen für die Vermittlung der Patienten Extra-Honorare erhalten.