Uni Leipzig

Schorlemer: Pharmazie wird abgewickelt

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Berlin -

Die Zukunft des Leipziger Pharmazieinstitut liegt weiterhin im Ungewissen. Die sächsische Wissenschaftsministerin Professor Dr. Sabine von Schorlemer (parteilos) hat in einem Gespräch mit Apothekervertretern bekräftigt, an der Schließung des Instituts festhalten zu wollen. Lediglich den aktuell Studierenden habe die Ministerin zugesichert, ihre Ausbildung innerhalb der Regelstudienzeit in hoher Qualität abschließen zu können, teilen die Sächsische Apothekerkammer und der Apothekerverband mit.

Die Apotheker hatten Schorlemer anlässlich des Gesprächs eine Unterschriftenliste übergeben: Rund 800 Apotheker aus Sachsen und den benachbarten Bundesländern hatten sich gegen eine Schließung des Pharmazieinstituts ausgesprochen. Die qualifizierte Ausbildung von Apothekern an einer sächsischen Universität sei für die zukünftige Arzneimittelversorgung der Bevölkerung dringend notwendig, so die Apothekerorganisationen. Bereits jetzt zeige sich der Bedarf: So werde es zunehmend schwieriger, einzelne Standorte abseits der Großstädte neu zu besetzen, wenn dort Apotheker in den Ruhestand gehen. Auch die pharmazeutische Industrie melde steigenden Bedarf an.

Den Vorschlag, Pharmazeuten in einer Kooperation mit den Universitäten Halle und Jena auszubilden, sehen die Apothekerorganisationen skeptisch: „Ein entscheidendes Kriterium für die angestrebte Lösung wird die Entwicklung der Laborplatzkapazitäten an den pharmazeutischen Instituten sein“, sagte Verbandschefin Monika Koch. „Die hervorragende Laborausstattung am Leipziger Institut und die sehr gute Ausbildung dort müssen unbedingt in die weiteren Überlegungen des Ministeriums mit einbezogen werden.“

Statt einer Schließung des Instituts fordern die Apotheker dessen Ausbau: „Nur so kann auch in Zukunft die flächendeckende Arzneimittelversorgung in Sachsen sichergestellt werden“, sagte Göran Donner, Vizepräsident der Kammer.

Die Universität Leipzig hatte im Dezember 2011 mitgeteilt, das Pharmazieinstitut schließen zu wollen und so die vom Land vorgegebenen Stellenstreichungen durchzusetzen.Die Studenten sollen nach Halle oder Jena pendeln.

Während Schorlemer die Autonomie der Universität respektieren will, legte Sozialministerin Christina Clauß (CDU) im vergangenen September ihr Veto ein. Da es sich bei Pharmazie um einen Staatsexamensstudiengang handelt, müssen beide Ministerien der Schließung zustimmen.

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