Rx-Anteil wächst weiter APOTHEKE ADHOC, 06.05.2015 14:58 Uhr
Mehr Umsatz bei gleicher Packungszahl: Die Apotheken haben laut ABDA im vergangenen Jahr 45,8 Milliarden Euro umgesetzt – 2,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Packungen, die Apotheker 2014 abgaben, blieb hingegen nahezu unverändert: 1,39 Milliarden Packungen waren es im vergangenen Jahr, zwei Millionen mehr als im Vorjahr.
93,2 Prozent des Umsatzes entfielen auf Arzneimittel, der Rest auf apothekenübliches Ergänzungssortiment. Dieser Anteil ist im Vergleich zum Vorjahr (90,8 Prozent) leicht gestiegen. Die Umsätze mit Arzneimitteln wuchsen um 5,4 Prozent auf 42,7 Milliarden Euro. Insgesamt 83 Prozent des Apothekenumsatzes fielen auf verschreibungspflichtige Arzneimittel – 2013 lag deren Anteil bei 80,3 Prozent. Mit Rx-Präparaten wurden 38 Milliarden Euro umgesetzt, 6,1 Prozent mehr als im Vorjahr.
Die Umsätze mit apothekenpflichtigen und freiverkäuflichen Arzneimitteln lagen unverändert bei 4,4 beziehungsweise 0,3 Milliarden Euro. Bei den OTC-Präparaten stieg der Umsatz mit verordneten Arzneimitteln um 10 Prozent auf 1,1 Milliarde Euro, während die Selbstmedikation mit apothekenpflichtigen Medikamenten um 2,9 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro zurückging.
Insgesamt entfielen somit 85,4 Prozent des Umsatzes – also 39,1 Milliarden Euro – auf Arzneimittelverordnungen, und 7,8 Prozent – also 3,6 Milliarden Euro – auf die Selbstmedikation. Das entspricht einem Rückgang von 2,7 Prozent im Bereich der Selbstmedikation.
53,4 Prozent und damit 742 Millionen Packungen waren verschreibungspflichtige Arzneimittel. Deren Zahl stieg um 0,7 Prozent. Bei den apothekenpflichtigen und freiverkäuflichen Arzneimitteln sind leichte Rückgänge zu verzeichnen: 608 Millionen OTC-Präparate wurden abgegeben, zuvor waren es 610. Bei den freiverkäuflichen Arzneimitteln sank die Zahl von 42 auf 41 Millionen Packungen. Die ABDA weist allerdings darauf hin, dass sich bei beiden Gruppen die Datenbasis verändert hat, sodass die Werte „nur eingeschränkt“ mit denen des Vorjahres zu vergleichen sind.
Von den 608 Millionen OTC-Packungen waren 127 Millionen verordnet, der Rest wurde ohne Rezept gekauft. Insgesamt entfielen somit 869 Millionen Arzneimittelpackungen auf Verordnungen zulasten der Krankenkassen, der Privaten Krankenversicherung oder anderer Kostenträger. 522 Millionen Packungen – das entspricht 37,5 Prozent – wurden im Rahmen der Selbstmedikation abgegeben.
Danach haben die rund 81 Millionen Bundesbürger 2014 im Schnitt 17,2 Arzneimittel bekommen. Etwa alle drei Wochen gab es also ein Medikament. Pro Einwohner und Jahr beliefen sich die Medikamentenkosten der Statistik zufolge auf 527 Euro – 483 Euro für rezeptpflichtige Medikamente und 44 Euro für die Selbstmedikation aus der eigenen Tasche.
2014 hatten die Apotheken laut ABDA eine Milliarde Patientenkontakte zu verzeichnen. Das bedeute, dass im Durchschnitt täglich 3,6 Millionen Menschen in eine Apotheke gekommen seien. Mit insgesamt rund 250.000 Botendiensten pro Tag würden zudem immobile Patienten versorgt. Nachts versorgen demnach rund 1400 Apotheken durchschnittlich 20.000 Patienten. Im gesamten Jahr würden in mehr als 500.000 Notdiensten rund sieben Millionen Arzneimittel abgegeben.
Der durchschnittliche Umsatz einer Apotheke lag bei 2,02 Millionen Euro und damit erstmals über der Schwelle von 2 Millionen Euro. 2013 lag der Durchschnittswert bei 1,9 Millionen Euro. Allerdings liegen nach wie vor 60 Prozent der Apotheken unter dem Durchschnitt. 8,5 Prozent erlösen weniger als eine Million Euro, weitere 4,3 Prozent sogar weniger als 750.000 Euro.
Der größte Teil der Apotheken, 12,3 Prozent, liegt zwischen 1 und 1,25 Millionen Euro, 11,9 Prozent verzeichnen einen Umsatz zwischen 1,25 und 1,5 Millionen Euro und weitere 12,1 Prozent zwischen 1,5 und 1,75 Millionen Euro. Weitere 10,8 Prozent der Apotheken haben einen Umsatz von weniger als 2 Millionen Euro. Lediglich 40 Prozent der Apotheken liegen über dem Durchschnittswert, darunter sind allerdings auch 2,4 Prozent, die einen Umsatz von mehr als 5 Millionen Euro erwirtschaften.