APOTHEKE ADHOC Umfrage

Medikationsplan: Abgehakt

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Berlin -

Eine neue Leistung mit neuer Vergütung – für viele Apotheker scheint der Traum von Medikationsplan und Medikationsmanagement ausgeträumt. Bei einer Umfrage von APOTHEKE ADHOC zeigt sich gerade einmal jeder Siebte optimistisch, dass die Apotheker doch noch Medikationspläne ausstellen dürfen und dafür honoriert werden. Die Mehrheit sieht maximal Arbeit auf sich zukommen.

Lediglich 14 Prozent der Teilnehmer sind überzeugt, dass der Medikationsplan vom Apotheker noch kommen wird: Politik und Ärzte würden einlenken, so der Tenor. 48 Prozent befürchten, dass die Arbeit zwar bei den Apothekern landen wird, es aber kein Geld gibt. Und weitere 29 Prozent sind überzeugt, dass die Ärzte den Apothekern überhaupt keinen Raum für den Medikationsplan lassen.

In dem Entwurf für das E-Health-Gesetz ist vorgesehen, dass Ärzte für die Erstellung und Aktualisierung von Medikationsplänen vergütet werden. Patienten, die mindestens drei Arzneimittel verordnet bekommen, sollen ab Oktober 2016 Anspruch auf einen solchen Plan haben.

Die Apotheker sind derzeit außen vor. Sie dürfen die Medikationspläne zwar ändern, erhalten dafür aber – im Gegensatz zu den Ärzten – keine Vergütung. Aus Sicht des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) ist die Aktualisierung mit dem Fixhonorar für die Beratung abgegolten. Erst wenn die Pläne auf der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) gespeichert und über die Telematik-Infrastruktur bearbeitet werden, liege eine neue Leistung vor, über deren Honorierung die Apotheker dann verhandeln könnten.

Darauf hat jeder zehnte Teilnehmer aber gar keine Lust: 2 Prozent interessiert das Thema nicht, 7 Prozent meinen, dass Apotheken keine Vakanzen für die Medikationspläne hätten. Daher sollten die Ärzte die Pläne erstellen.

Das findet auch Dr. Thomas Lipp, Allgemeinmediziner aus Leipzig und Vorstandsmitglied im Hartmannbund. Im Interview mit APOTHEKE ADHOC erklärt er, warum Apotheken aus seiner Sicht nichts mit dem primären Medikationsmanagement zu tun haben. Apotheker seien im therapeutischen Team dem Arzt nachgeordnet und könnten bei der Medikation allenfalls Empfehlungen zu Varianten machen. Diese seien aber zumindest ihm willkommen.

An der Umfrage nahmen vom 3. bis zum 5. Juni 2015 insgesamt 285 Leserinnen und Leser von APOTHEKE ADHOC teil.

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