Standesvertretung

Umfrage: Profis an die ABDA-Spitze

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Berlin -

Ehrenamt oder Hauptamt? Immer dann, wenn es in der Verbandsarbeit nicht rund läuft, stellt sich für die Basis diese Grundsatzfrage. Den Ärzten wurde die Entscheidung vor einigen Jahren sogar gesetzlich abgenommen: Weil die Funktionäre der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) eine große Verantwortung haben, müssen sie voll und ganz für ihr Amt da sein. Auch bei den Apothekern sehnt sich eine Mehrheit nach echten ABDA-Profis.

Bei einer Umfrage von APOTHEKE ADHOC gaben 83 Prozent der Teilnehmer an, dass die Apotheker „echte Profis an der ABDA-Spitze“ bräuchten. 4 Prozent waren der Meinung, dass die Apotheker zwar durch Ehrenamtler vertreten werden sollten, dass die Geschäftsführung der ABDA aber mehr Kompetenzen bekommen sollte. Nur 12 Prozent erklärten, dass an der ABDA-Spitze weiter Apotheker stehen sollten. 2 Prozent hatten keine Meinung. An der Umfrage nahmen am 27. und 28. August 568 Leserinnen und Leser von APOTHEKE ADHOC teil.

Seit dem Ausscheiden von Dr. Johannes Pieck im Jahr 2001und Professor Dr. Rainer Braun im Jahr 2005 hat die ABDA-Geschäftsführung an Außenwirkung deutlich eingebüßt. Nach dem Abgang von Hans-Jürgen Seitz hatte ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf ein halbes Jahr lang versucht, ohne Hauptgeschäftsführer auszukommen, bevor Dr. Sebastian Schmitz im März 2011 nachrückte.

Gremien der ABDA sind die Haupt- und die Mitgliederversammlung sowie der Gesamtvorstand und der Geschäftsführende Vorstand von ABDA, BAK und DAV. Die sechsköpfige Geschäftsführung unterstützt die Ehrenamtler bei der Arbeit und ist sowohl für die Belange der ABDA, als auch für die BAK und den DAV zuständig.

Kassenärzte und Kassenzahnärzte werden seit Anfang 2005 von hauptamtlichen Vorständen vertreten. Die damalige Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) hatte eine entsprechende gesetzliche Regelung verabschiedet, weil bei den KVen und KZVen mit hohen Budgets umgegangen wird. In Hamburg wird die KV sogar von einem Juristen und einem Volkswirt geführt; die Mediziner sind in einem Beirat vertreten. Allerdings klagen auch viele Ärzte über die große Distanz der Vorstände zur Basis. Am Ende ist es vermutlich weniger eine Frage von Haupt- oder Ehrenamt, sondern von Erfolg oder Misserfolg.

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