Parteiprogramm

AfD: Pro und contra Apothekenpflicht

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Berlin -

Wenn in Sachsen am Sonntag ein neuer Landtag gewählt wird, schafft die Alternative für Deutschland (AfD) den Sprung über die 5-Prozent-Hürde – zumindest nach aktuellen Umfragen. Unter Apothekern war die Anti-Euro-Partei im Vorfeld der Bundestagswahl relativ beliebt. Diese Zielgruppe könnte die Jugendorganisation der Partei nun aber verschreckt haben: In einer Umfrage sprach sich jeder Dritte gegen die Apothekenpflicht für OTC-Präparate aus.

Der Bundesvorstand der Jungen Alternative, der Jugendorganisation der AfD, hatte im Juli und August die Meinung seiner Mitglieder zu verschiedenen Thesen abgefragt, unter anderem der Apothekenpflicht. An der Erhebung beteiligten sich 265 der insgesamt 504 per E-Mail angeschriebenen Mitglieder.

Dem Vorschlag, die Apothekenpflicht für OTC-Präparate aufzuheben, stimmten 38 Prozent der Befragten zu. 49 Prozent meinten, die Apothekenpflicht müsse bestehen bleiben und 13 Prozent hatten zu dem Thema keine Meinung.

Die Mitglieder wurden außerdem nach ihrer Meinung zur Legalisierung von Cannabis gefragt: 23 Prozent stimmten für eine vollständige Freigabe, 26 Prozent für eine Freigabe für medizinische Zwecke, 10 Prozent für Legalisierung des privaten Konsums und 6 Prozent für eine Freigabe des privaten Konsums und Anbaus.

In der Umfrage stimmten die Mitglieder außerdem gegen eine Förderung von Inklusion an Schulen und die Einheitsschule, für ein Kopftuchverbot für Beamte und ein generelles Burkaverbot, für Änderungen der derzeitigen Gestalt der EU, gegen den Mindestlohn, für eine Wiedereinführung der Wehrpflicht und gegen mehr Auslandseinsätze, gegen den Atomausstieg und für eine Begrenzung des Arbeitslosengeldes. Uneinigkeit herrscht über mögliche Lockerungen des Waffenrechts.

Die AfD wurde Anfang 2013 gegründet. Zur Landtagswahl in Bayern im September war sie nicht angetreten, in Hessen scheiterte die AfD an der 5-Prozent-Hürde. Bei der Bundestagswahl kam die Partei auf 4,7 Prozent der Stimmen und verpasste damit den Einzug in den Bundestag. Ihr bestes Ergebnis bei den Zweitstimmen erzielte die Partei mit 6,8 Prozent in Sachsen. Bei der Europawahl erreicht die AfD 7 Prozent. Bei der Landtagswahl in Sachsen könnte die Partei somit zum ersten Mal in einen Landtag einziehen.

Laut der aktuellen Sonntagsfrage des Wahlforschungsinstituts infratest dimap kommt die AfD in Sachsen auf 7 Prozent. Die FDP würde es mit 3,5 Prozent nicht in den Landtag schaffen. Die CDU wäre mit 40 Prozent die stärkste Kraft. Die SPD kommt demnach auf 14 Prozent, Die Linke auf 19 Prozent, die Grünen auf 6,5 Prozent und die NPD auf 5 Prozent.

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