Der FDP-Gesundheitspolitiker Andrew Ullmann sieht im Rückzug von Lothar Wieler eine Chance, das Robert Koch-Institut (RKI) unabhängig von der Politik zu strukturieren. „Jedem Ende wohnt natürlich auch ein Anfang bei, wir haben jetzt die Gelegenheit, das Robert Koch-Institut neu zu denken und weiterzuentwickeln“, sagte Ullmann der „Augsburger Allgemeinen“.
Ullmann weiter: „Dazu gehört auch, dass wir das RKI in seiner Wissenschaftlichen Arbeit nicht mehr beschränken und zu einer eigenständigen Institution machen, wie wir es auch im Koalitionsvertrag vereinbart haben.“ Er erwarte, dass Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) einen entsprechenden Gesetzesvorschlag vorlegen werde.
Das RKI gehört zum Geschäftsbereich des Bundesgesundheitsministeriums. Diese Struktur war teils auch kritisiert worden. Wiederholt gerieten Wieler und das RKI unter politischen Druck und bekamen Kritik. Auch die Aussagekraft der vom RKI angegebenen Pandemie-Daten wurde immer wieder diskutiert.
Lothar Wieler legt sein Amt als Präsident des RKI zum 1. April auf eigenen Wunsch nieder. Der 61-Jährige war in der Corona-Pandemie eine zentrale Figur.
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