Porträt

Ulla Schmidts Chefunterhändler

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Spätestens seit dem Briefwechsel zwischen der ABDA und dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) zur Pick-up-Regelung ist der Name Rolf Schwanitz (SPD) unter Apothekern bekannt. Dabei gehört Schwanitz seit langem zum bundespolitischen Inventar. Der Parlamentarische Staatssekretär im BMG war von 1998 bis 2005 Staatsminister unter Ex-Kanzler Gerhard Schröder; damals noch in Sachen Aufbau Ost. Er gilt als Experte für „ostdeutsche Fragen“. Nach den vorgezogenen Neuwahlen 2005 holt ihn Ulla Schmidt (SPD) in ihr Ministerium. Mit dem Wechsel aus dem Kanzleramt in das Gesundheitsressort betritt Schwanitz neues Terrain.

Der Jurist ist geübt im Aushandeln von Kompromissen und ein erfahrener Vermittler zwischen Bundestag und Bundesrat - Eigenschaften, die für seinen Posten im BMG durchaus hilfreich sind. Die parlamentarische Berichterstattung zu Gesetzesinitiativen und zukünftigen Vorhaben im Gesundheitsressort ist Schwanitz' täglich Brot.

Schwanitz wird 1959 in Gera geboren. Unmittelbar nach der Wende tritt er in die SPD ein. In der kurzen Zeit zwischen Mauerfall und deutscher Einheit macht Schwanitz schnell politische Karriere: Als Mitglied der ersten frei gewählten Volkskammer der DDR ist er rechtspolitischer Sprecher der SPD-Volkskammerfraktion und parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium der Justiz. Seit den ersten gesamtdeutschen Wahlen 1990 sitzt er für die SPD im Bundestag.

Schwanitz ist ein echter Berufspolitiker; es gibt kaum ein Ressort oder Gebiet, das er in seiner langjährigen Tätigkeit als Abgeordneter nicht bearbeitet hat: Er war Mitglied im Vermittlungsausschuss, Innenausschuss, Rechtsausschuss, Haushaltsausschuss und Geschäftsordnungsausschuss. Von 1992 bis 1998 war er zudem Vorsitzender der Querschnittsgruppe Deutsche Einheit, dem bis dahin eigentlichen Schwerpunkt seiner politischen Arbeit.

Der gelernte Baufacharbeiter ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt mit seiner Familie in Plauen. Seit 1993 ist er Stellvertretender Landesvorsitzender der Sachsen-SPD und gehört zum Führungszirkel des Seeheimer Kreises, dem als konservativ geltenden Flügel der SPD-Bundestagsfraktion. Außerhalb des BMG steht er dem Gesundheitsökonomischen Zentrum der TU Dresden als Wissenschaftlicher Beirat zur Seite.

Lesen Sie dazu auch: Turbulenzen um ABDA-Briefe
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