Der Krieg in der Ukraine macht aus Sicht der Organisation Ärzte ohne Grenzen die Hilfe für Verletzte zunehmend schwieriger. Die Versorgung der Krankenhäuser sei nicht mehr so gut gewährleistet wie vor Beginn der Kampfhandlungen, sagte der Geschäftsführer der Hilfsorganisation, Christian Katzer, am Dienstag im ZDF-„Morgenmagazin“. So sei zum Beispiel in Odessa die Versorgung mit Essen zusammengebrochen. „Auch können wichtige Medikamente nicht einfach mehr bestellt werden.“
Ärzte ohne Grenzen hat demnach mehrere Teams in der Ukraine, etwa in der Hauptstadt Kiew sowie in Mariupol und Odessa. Eine effektive Hilfe sei aber noch schwierig, sagte Katzer. „Im Moment ist die Lage in vielen Gebieten der Ukraine noch so unübersichtlich, dass ein Arbeiten nicht wirklich möglich ist.“
Organisationen wie Apotheker ohne Grenzen oder Action Medeor bringen die benötigten Mittel in die Ukraine. Nicht nur naheliegende Dinge wie Analgetika, Verbandstoffe und Desinfektionsmittel sind gefragt. Vor allem bei alltäglichen Medikamente von Chronikern darf es nicht zu Engpässen kommen. Insulin etwa war bereits vor der Krise in einigen Regionen Mangelware. Nun fehlt es im ganzen Land. Viele Ukrainer:innen sind auf den Stoff angewiesen. Insbesondere Typ-I-Diabetiker:innen können ohne Insulin nicht überleben.
Angesichts des wachsenden Leids in der Ukraine hat die Bundesregierung gestern den Export von Betäubungsmitteln (BtM) in die Krisenregion erlaubt. Damit dürfen Hilfsorganisationen BtM ohne Ausfuhrgenehmigung in die Ukraine und angrenzende EU-Mitgliedstaaten ausführen.
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