Verdopplung der Nachweise in 12 Tagen

Weltweit über 10.000 Coronavirus-Tote

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Baltimore/Genf -

Die Fallzahlen der Corona-Pandemie entwickeln sich so rasant, dass man der Entwicklung kaum zu folgen vermag. So groß die derzeitigen Zahlen schon scheinen mögen – es ist vielerorts von weiter schwindelerregend schnell in die Höhe schnellenden Werten auszugehen.

Das Coronavirus hat nach den Daten aus offiziellen Statistiken nun weltweit mehr als 10.000 Menschen den Tod gebracht. Die private Johns Hopkins University im US-Staat Maryland führte in ihrer Liste auf ihrer Homepage am Freitagmittag 10.038 Tote. Die tatsächliche Zahl abseits der offiziellen Statistiken dürfte deutlich höher liegen, schätzen Experten.

Mehr als 246.000 Menschen (Stand heute 13 Uhr) infizierten sich den von der Universität berücksichtigten offiziellen Daten zufolge bisher mit dem Erreger Sars-CoV-2, der die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann. Die tatsächliche Fallzahl dürfte auch hier weitaus höher liegen. Ein großer Teil der in den letzten Monaten erfassten Betroffenen ist längst wieder gesund oder hatte von vornherein kaum oder keine Symptome.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) veranschaulichte die rasante Ausbreitung des Coronavirus mit Zahlen. Es habe etwa drei Monate gedauert, bis die ersten 100.000 nachgewiesenen Fälle bekannt waren, sagte ein WHO-Sprecher in Genf. Die zweiten 100.000 Fälle seien innerhalb von zwölf Tagen erreicht worden. Wie sich die Zahlen angesichts der teils drastischen Bewegungseinschränkungen in vielen Ländern weiter entwickeln, sei schwer vorherzusagen.

Das Robert Koch-Institut forderte die Bundesbürger eindringlich zum Abstandhalten und zu deutlich mehr Rücksichtnahme gegenüber Mitmenschen auf. „Die Jüngeren verhalten sich am unvernünftigsten”, sagt Präsident Lothar Wieler in Berlin. „Wir können diese Pandemie nur verlangsamen, wenn wir uns alle an die Spielregeln halten.” Viele Menschen seien immer noch nicht bereit, ihre sozialen Kontakte zu reduzieren. „Diese Krise hat ein Ausmaß, das ich mir nie hätte vorstellen können”, so Wieler.

Nach Umfragen meine noch immer jeder Vierte, das alles sei Panikmache, sagte Wieler. Deutschland habe zwar Zeit gewonnen. Aber es stehe bei den Infektionszahlen vor einer ähnlich exponentiellen Entwicklung wie andere europäische Länder. „Ich möchte, dass alle den Ernst der Lage begreifen”, betonte Wieler.

Bundesweit gebe es weiterhin große Unterschiede, sagte Wieler. So seien in Hamburg aktuell etwa 32 Fälle pro 100.000 Einwohner gemeldet, in Thüringen nur 7. Deswegen könnten verschiedene Regionen auch unterschiedliche Maßnahmen fahren.

Nach RKI-Schätzungen haben mehr als 1000 Menschen die Infektion schon überstanden. „Es wird aber weiter Schwerkranke geben”, betonte Wieler. „Bitte halten Sie Abstand. Und wenn Sie krank sind, bitte bleiben Sie zu Hause!” Solch eine Epidemie habe es noch nicht gegeben. Sie habe eine ganz andere Dimension als eine Grippewelle.

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