Vor fatalen Fehlern in der Gesundheitsversorgung warnte Dr. Thomas Trümper, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes des pharmazeutischen Großhandels (Phagro), bei der Eröffnung der Expopharm 2017. Es gebe keine vernünftige Alternative zu Apotheken-vor-Ort. Mit dem Blick auf die Bundestagswahl erhofft er sich mehr Vernunft in der Politik.
Da der Phagro sich intensiv im europäischen Verband der Großhändler in Brüssel engagiere, habe er die Möglichkeit, über den Tellerrand hinaus zu blicken. „In den Ländern, in denen die Arzneimittelversorgung anders als hierzulande geregelt ist, beneidet man uns um die Versorgungsqualität“, sagte Trümper.
Trümper rief dazu auf, endlich aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen und zog eine Parallele zu ehemaligen Ingenieurs-Diplomstudiengang in Deutschland. „Wir wurden darum beneidet“, sagte er. Durch die Umstellung auf Bachelor und Master sei das erfolgreiche Konzept „zur Strecke“ gebracht worden. „Deutschland hat sich seines internationalen Vorteils selbst beraubt“, sagte Trümper und warnte davor, solche „fatalen Fehler“ in der Gesundheitsversorgung zu wiederholen.
Es sei höchst widersprüchlich, wenn man in Brüssel einerseits die „Daumenschrauben“ bei der Qualität und der Sicherheit von Arzneimitteln anzieht und anderseits Arzneimittel wie jede beliebige Ware behandelt, die im Internet bestellt und mit Paketdienst versendet werden könne. Mit Blick auf die Bundestagswahl am 24. September äußerste der Phagro-Vorsitzende die Hoffnung, dass danach endlich „die Vernunft“ das politische Handeln prägen werde.
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