Transplantationen

Prominente werben für Organspende APOTHEKE ADHOC, 06.06.2014 15:21 Uhr

Berlin - 

Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) starten eine neue Kampagne, um mehr Menschen für eine Organspende zu gewinnen. Anlass ist der morgige Tag der Organspende. Die Kampagne steht unter dem Motto „Ich entscheide. Informiert und aus Verantwortung“.

Paten für die Kampagne von BMG und BZgA sind unter anderem die Schauspieler Klaus J. Behrendt, Eva Habermann, Elisabeth Lanz und Roy Peter Link, die Moderatoren Sonya Kraus, Markus Lanz und Kamilla Senjo, der Komiker Ralf Schmitz, der Gewichtheber Matthias Steiner und der Autor David Wagner.

Die Kampagne umfasst Plakate, Zeitungsanzeigen und einen 2013 eingeführten Internetblog, der zu einem Online-Magazin ausgebaut wird. Dort stehen Interviews mit den Kampagnenpaten, Reportagen von Menschen, für die das Thema Organspende zum Arbeitsalltag gehört, sowie Geschichten von Spendern und Angehörigen.

„Jede Organspende kann Leben retten. Aber nur der Organspendeausweis schafft Klarheit“, sagte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU). Der Ausweis gebe den Angehörigen die Gewissheit, in einer schwierigen Situation das Richtige zu tun.

Gespräche zur Organ- und Gewebespende seien zunehmend ein Thema im Familien- und Freundeskreis, sagte BZgA-Direktorin Professor Dr. Elisabeth Pott. Das zeigten die jüngsten Ergebnisse einer repräsentativen Erhebung. Unterhielten sich 2012 noch 59 Prozent der Befragten über das Thema mit ihren Angehörigen, waren es ein Jahr später 65 Prozent. Diese Entwicklung will die BZgA durch mehr Informationen unterstützen. „Menschen, die gut über die Organ- und Gewebespende informiert sind, entscheiden sich eher und sprechen auch mit ihren Angehörigen darüber“, sagte Pott.

Das bestätigt eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK): Darin gaben vier von zehn Erwachsenen an, keinen Organspendeausweis zu besitzen, weil sie sich noch nicht ausreichend über das Thema informiert fühlen. 12 Prozent der Befragten haben wegen der negativen Berichterstattung keinen Ausweis ausgefüllt. Viele wissen nicht, dass sie auf dem Ausweis auch dokumentieren können, dass sie kein Organspender sein möchten.

Insgesamt stehen in Deutschland derzeit 10.900 Menschen auf der Warteliste für ein Spenderorgan; alle acht Stunden stirbt ein Patient, weil er nicht rechtzeitig eines erhält. Die Zahl der Spender ist nach einem historischen Tief 2013 in den ersten vier Monaten des laufenden Jahres weiter gesunken. Nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) ging die Zahl im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,7 Prozent auf 287 zurück.