Transplantationen

Organvergabe: Ärzte wollen anders prüfen

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Berlin -

Nach den Skandalen um die Organvergabe in Deutschland will die Bundesärztekammer (BÄK) neue Ergebnisse umfassender Klinikkontrollen vorstellen. Die Prüfungs- und Überwachungskommission werde dann die Ergebnisse der bisher untersuchten Herz-, Nieren, Leber- und Pankreastransplantations-Programme vorstellen, hieß es. 

Dabei geht es um die Frage, ob Ärzte die Wartelisten auf Organe möglicherweise manipuliert haben, um so eine bevorzugte Organvergabe an eigene Patienten zu erreichen. Das Berliner Herzzentrum hatte sich Ende August nach Kontrollen selbst bei der Staatsanwaltschaft angezeigt. Bisher besteht aber nur ein Verdacht.

Den ersten Verdacht gab es 2012 im Uni-Klinikum Göttingen. Der Prozess läuft noch. Danach wurden die Überprüfungen der Kliniken mit Transplantationsprogrammen verschärft. Bei 24 Leberprogrammen waren die Kontrolleure bis September 2013 bereits auf Verstöße in vier deutschen Transplantationszentren gestoßen.

Neben den Unikliniken Göttingen und Leipzig ging es auch um das Münchner Klinikum rechts der Isar sowie um die Uniklinik Münster. Dort wies der Ärztliche Direktor Dr. Norbert Roeder die meisten Vorwürfe im Frühjahr allerdings zurück. Er kritisierte unter anderem, dass die Prüfer bei gleichen Sachverhalten in unterschiedlichen Kliniken zu verschiedenen Ergebnissen gekommen seien.

Als Folge der Kontrollen und Ermittlungen hat die Organspende-Bereitschaft in Deutschland einen neuen Tiefstand erreicht. Von Januar bis Juni registrierte die Deutsche Stiftung Organtransplantation 435 Spender. Das ist der niedrigste Wert für ein Halbjahr seit 2008.

In Deutschland warten nach Angaben der Stiftung derzeit rund 11.000 Menschen auf ein neues Organ. Rund 8000 Menschen benötigen zum Beispiel eine neue Niere.

Die durchschnittliche Wartezeit auf eine Transplantation liegt dabei zur Zeit bei fünf bis sechs Jahren. Das ist auch ein Grund, warum Lebendspenden zunehmen. Sie sind nicht ohne Risiko für den Spender.

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