Transparenz-Kodex

Pharmaindustrie will auf Werbeartikel verzichten

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Berlin -

Hersteller sollen nach Überlegungen des europäischen Pharmaverbands EFPIA künftig keinerlei Werbeartikel mehr an Mediziner abgeben. Kugelschreiber, Papierblöcke oder Kalender sollen nicht mehr an Praxen verschickt werden. Die Werbeartikel-Industrie fürchtet negative Folgen auf die eigene Branche und lässt den „Transparenz-Kodex“ derzeit rechtlich prüfen.

Die Anbieter warnen vor einem kompletten Verbot von Werbeartikeln im Rx-Bereich. „Werbeartikel sind ein wirksames Kommunikationselement, das oft mit Geschenken verwechselt wird“, sagt Ralf Samuel vom Gesamtverband der Werbeartikel-Wirtschaft (GWW). Doch die Gratis-Produkte entsprächen einer von vielen Werbeformen. Zudem sei die Effizienz durch Studien belegt.

Derzeit lässt der GWW ein mögliches Verbot rechtlich prüfen. Die Werbefreiheit sei ein zentraler Bestandteil einer wettbewerbsorientierten Wirtschafts- und Medienordnung, heißt es seitens des Verbands. In Deutschland sind rund 60.000 Menschen in der Werbeartikel-Branche beschäftigt.

Beim Verband forschender Arzneimittelhersteller (VFA) stößt der Vorstoß auf Zustimmung: „Wir halten die Überlegung des EFPIA für nachvollziehbar“, sagt ein VFA-Sprecher. Bei dem Plänen gehe es darum, unsachgemäße Beeinflussungen von Fachkreisen zu verhindern. Der EFPIA könnte in seiner Mitgliederversammlung Ende Juni über das Verbot entscheiden.

Anfang des Jahres hatte die Pharmaindustrie den neuen „Transparenz-Kodex“ angekündigt. Ab 2016 will der VFA öffentlich machen, welcher Arzt im Vorjahr wie viel Geld für Studien oder Vorträge bekommen hat oder ob eine Firma die Fortbildung bezahlt hat.

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