Transparenz-Kodex

Hersteller veröffentlichen Arzt-Geschenke

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Die forschenden Arzneimittelhersteller wollen ihre Zahlungen an Ärzte offenlegen. Bis zum Sommer werde es einen entsprechenden Transparenz-Kodex des europäischen Pharma-Dachverbands EFPIA geben, sagte eine Sprecherin des Verbands forschender Arzneimittelhersteller (VfA). Bis zum Jahresende komme die Umsetzung für Deutschland. „Ab Anfang 2015 sollen alle Daten erfasst und ab 2016 veröffentlicht werden.“

Für die Krankenkassen kommt der Schritt zu spät: „Es ist mehr als überfällig, dass die Pharmaindustrie endlich Klarheit und Transparenz schafft, warum und wie viel Geld sie extra an die einzelnen Ärzte zahlt“, sagte ein Sprecher des GKV-Spitzenverbands.

Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft begrüßte die Pläne, auch wenn Europa hinter US-Regeln hinterherhinke. Ihr Vorsitzender Wolf-Dieter Ludwig sagte, intransparente Interaktionen zwischen Ärzte und Industrie gefährdeten das Vertrauen in den Arztberuf.

In Fahrt gekommen war die Debatte durch ein Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) vom Sommer. Korruption niedergelassener Ärzte ist demnach nach geltendem Recht nicht strafbar – etwa die Annahme von Zuwendungen für die Verordnung bestimmter Arzneien.

Der Geschäftsführer des Vereins Freiwillige Selbstkontrolle der Arzneimittelindustrie (FSA), Holger Diener, sagte: „Es darf auf keinen Fall passieren, dass eine Veröffentlichung einer Zahlung an einen Arzt nicht zu hundert Prozent korrekt ist, da es sich um höchst sensible Daten handelt.“ Die Ärzte müssten zustimmen, bevor Daten veröffentlicht werden, so Diener.

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