Beim Town Hall Meeting beantwortet Bundesgesundheitsminister Jens Spahn gemeinsam mit Professor Dr. Klaus Cichutek (PEI), Professorin Dr. Alena Buyx (Vorsitzende des Deutschen Ethikrats) und RKI-Präsident Professor Dr. Lothar Wieler die Fragen der Bevölkerung zu den Perspektiven durch Impfen und Testen.
Der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI) hofft auf weiterhin hohes Tempo beim Impfen gegen Corona. Die Impfstoffmengen seien nicht mehr der begrenzende Faktor, sagte Lothar Wieler am Samstag bei der Diskussionsrunde mit Bürgern in Berlin. „Jetzt müssen wir halt dranbleiben. Also man darf jetzt nicht irgendwie wieder denken: Oh, das Problem ist erledigt. Sondern lassen Sie es uns noch ein paar Monate miteinander lösen.“ Er verwies auf zuletzt erzielte Rekorde bei den pro Tag verabreichten Impfdosen.
An den vergangenen beiden Mittwochen waren RKI-Daten zufolge jeweils mehr als eine Million Dosen gespritzt worden. Am Freitag waren es mehr als 800.000. Impfungen schützen einen selbst vor Krankheit, sie schützen aber auch die anderen vor Ansteckung, wie Wieler sagte. „Und das ist dieser Solidaritätsgedanke.“ Um die Pandemie zu kontrollieren, müssten 80 Prozent der Deutschen vollständig geimpft sein. „Da müssen wir so schnell wie möglich hin.“
Die Corona-Maßnahmen müssen nach Ansicht von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn langfristig aufgehoben werden, auch wenn eine bestimmte Anzahl von Menschen ungeimpft bleibt. Wenn alle ein Angebot zur Impfung bekommen hätten, sehe er „Zug um Zug die Maßnahmen immer weiter fallen und zurückgehen, bis wir wieder in einem Alltag sind, so wie er vorher war.“ Wenn jemand sage, für ihn gebe es dieses Virus nicht oder er sehe das anders mit den Risiken, „der kann ja nicht erwarten, dass wir alle dann Maske tragen, um ihn zu schützen“.
Spahn sprach von einer Übergangsphase. Bestimmte Dinge, wie etwa eine Maskenpflicht in engen Räumen oder der U-Bahn, könnten „durchaus noch für den nächsten Winter eine Maßnahme sein“, das würde er weder ausschließen noch jetzt schon ankündigen. „Aber die allermeisten Dinge, die wirklich nerven, die werden wir dann hinter uns lassen können und auch müssen.“ Wenn 10 oder 20 Prozent sagten, sie ließen sich nicht impfen, könne man 80 oder 90 Prozent, die das täten, nicht sagen, „jetzt müsst ihr aber weiterhin auf die aufpassen“. Es gebe viel Grund zur Zuversicht, sagte Spahn mit Blick auf die Impfungen. Gleichzeitig gehe es weiter um Umsicht und Vorsicht. Die Corona-Zahlen und die Belastung der Intensivstationen seien noch zu hoch.
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