Im Gesundheitswesen sind die Vorstandsvorsitzenden der Krankenkassen unter den Top-Verdienern, jedes Jahr steigen die Gehälter weiter an. Techniker Krankenkasse und Barmer entlohnen ihre Chefs am großzügigsten, nur der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) verdient noch mehr. Wie jedes Jahr haben die Kassen Anfang März ihre Pflichtangaben im Bundesanzeiger veröffentlicht.
Die Gehälter sind stattlich, weichen zwischen den Krankenkassen aber deutlich voneinander ab: Je nach Größe der Kasse gibt es entsprechend mehr Gehalt. Fanz vorn liegen daher bei der Bezahlung ihrer Vorsitzenden die Techniker Krankenkasse (TK) und die Barmer.
TK-Chef Jens Baas ist noch immer Top-Verdiener unter den Managern der gesetzlichen Krankenkassen: 2022 erhielt er eine Vergütung in Höhe 373.778 Euro, im Jahr zuvor waren es 364.661 Euro gewesen. Etwas dahinter liegt Barmer-Chef Dr. Christoph Straub: Er verdiente im vergangenen Jahr 334.853 Euro, 2021 waren es 325.100 Euro gewesen.
Das Jahresgehalt des Vorstandsvorsitzenden der DAK-Gesundheit lag bei 322.296 Euro. Im Jahr zuvor erhielt Andreas Storm 314.120 Euro. Bei der AOK Nordwest verdiente Vorstandsvorsitzender Tom Ackermann 270.000 Euro, erhielt aber zusätzlich variable Vergütungen in Höhe von 38.000 Euro. Im Bundesanzeiger findet sich der Hinweis, dass Ackermann ab 2023 allerdings keine variablen Vertragsbestandteile mehr erhalten wird. Beim Chef der IKK Classic, Frank Hippler, besserten die variablen Vergütungen das Grundgehalt von 240.000 Euro ebenfalls auf: 32.988 Euro gab es obendrauf.
Auch die Kassenverbände entlohnen ihre Vorstandsvorsitzenden großzügig, die Chefin des Verbandes der Ersatzkassen, Ulrike Elsner, erhielt 2022 ein Gehalt in Höhe von 240.000 Euro Euro, 10.000 Euro mehr als im Vorjahr. Bei der Vorstandsvorsitzenden des GKV-Spitzenverbandes blieb eine Gehaltserhöhung zwar aus, das Salär fiel aber trotzdem höher aus als bei den Ersatzkassen: Dr. Doris Pfeiffer erhielt 2022 und auch 2021 jeweils eine Vergütung in Höhe von 262.000 Euro.
Für den Vorstandsvorsitzenden der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Dr. Andreas Gassen, wurden aber wohl noch immer die meisten Mittel aufgewendet: Zusätzlich zum Grundgehalt von 364.768 Euro wurden Versicherungen, Fahrtkosten und Betriebsrenten fällig, sodass für das Jahr 2022 insgesamt Zahlungen in Höhe von über 455.000 Euro für den KBV-Chef veröffentlicht wurden.
APOTHEKE ADHOC Debatte