Krankenkassen

TK setzt auf Spartarife dpa/APOTHEKE ADHOC, 30.07.2010 09:15 Uhr

Berlin - 

Gesetzlich Krankenversicherte nutzten kaum die Möglichkeit, Wahltarife mit Beitragsrückerstattung zu wählen, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Zur Jahresmitte hatten sich nach Zahlen des Bundesgesundheitsministeriums nur gut 500.000 der 70 Millionen Versicherten für einen solchen Tarif entschieden. Die Techniker Krankenkasse (TK) will die Wahloptionen laut Zeitungsbericht nun ausdehnen.

Erstmals will die TK ihren Mitgliedern die Möglichkeit bieten, bestimmte Leistungen abzuwählen und dafür im Jahr bis zu 120 Euro erstattet zu bekommen. Dazu gehören etwa der Verzicht auf freiwillige Kassenleistungen wie Zuschüsse zu Badekuren für Unterkunft und Verpflegung oder Reiseschutz-Impfungen und Malariaprophylaxe auf privaten Auslandsreisen.

Darüber hinaus will die zweitgrößte deutsche Krankenkasse ihren Kunden auch die Option bieten, auf gesetzlich verbriefte Fahrtkosten zu Kuren, Ärzten und Kliniken zu verzichten. Das Bundesversicherungsamt muss dem Vertrag noch zustimmen.

Die TK will mit den Wahltarifen vor allem freiwillig Versicherte davon abhalten, in die private Krankenversicherung (PKV) abzuwandern. „Wir möchten unseren Versicherten Wahlmöglichkeiten und Tarife anbieten, die sie in der PKV auch hätten“, sagte ein Sprecher der Kasse gegenüber APOTHEKE ADHOC. Die Befürchtung, dass Menschen aus wirtschaftlichen Zwängen heraus Leistungen abwählen könnten, teilt man bei der Kasse nicht: „Wir gehen davon aus, dass jeder vernünftig mit seiner Gesundheit umgeht“, so der Sprecher.