Bei den Sondierungen zu einer Jamaika-Koalition galt die ehemalige NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens von den Grünen noch als mögliche Kandidatin für einen Ministerposten in Berlin. Jetzt gibt es Spekulationen über einen Wechsel der Landtagsabgeordneten aus der Politik. Sie könnte Repräsentantin der Techniker Krankenkasse (TK) in ihrem Bundesland werden. Es gibt keine Bestätigung, aber auch keine Dementis.
Auf Nachfrage will sich die Politikerin zum Wechsel nicht äußern. Sie prüfe derzeit alle Angebote, die sie erreicht hätten. Fakt ist, dass der derzeitige Leiter der TK-Landesvertretung demnächst in den Ruhestand geht. Das bestätigt die Kasse – mehr nicht: „Günter van Aalst geht zum 31. März dieses Jahres in den Ruhestand. Zur Nachfolge können wir aktuell noch keine verbindliche Aussage machen.“
Steffens könnte erst zur Jahresmitte die Nachfolge antreten: Das Ministergesetz des Landes schreibt für ehemalige Minister eine einjährige Karenzzeit für einen Wechsel in die Wirtschaft vor. Grund sind absehbare Interessenkollisionen. Der Stichtag für alle ausgeschiedenen Minister der abgewählten rot-grünen Landesregierung ist der 1. Juli 2018.
Für Apotheker wäre der Wechsel womöglich eine gute Nachricht: Steffens ist in der Vergangenheit nicht nur für eine Bürgerversicherung eingetreten. Sie unterstützte regelmäßig politische Anliegen der Apotheker in Honorarfragen, beim Medikationsmanagement und zuletzt die Forderung nach einem Rx-Versandverbot. Steffens wäre nicht die erste NRW-Gesundheitsministerin, die nach einer verlorenen Wahl in der Gesundheitswirtschaft Karriere macht. 2007 ging Birgit Fischer (SPD) zunächst zur Barmer. Inzwischen arbeitet sie als Lobbyistin und Geschäftsführerin für den Verband forschender Arzneimittelhersteller (VFA).
APOTHEKE ADHOC Debatte