Krankenkassen

TK: Mehr Arzneimittel, mehr Fehltage dpa/APOTHEKE ADHOC, 17.06.2014 13:49 Uhr

Mehr Medikamente: Bei der TK versicherte Erwerbspersonen haben im vergangenen Jahr 20,3 Millionen Arzneimittelpackungen verordnet bekommen. Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - 

Fast jeder zehnte Fehltag bei Beschäftigten in Deutschland geht auf Rückenleiden zurück. Das zeigt der Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse (TK). Im Schnitt waren die bei der Kasse versicherten Arbeitnehmer und Arbeitslosen im vergangenen Jahr 1,4 Tage wegen Rückenbeschwerden arbeitsunfähig – auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet seien dies 40 Millionen Fehltage bundesweit, so die TK. Generell ist nicht nur bei den Fehlzeiten, sondern auch bei den verordneten Arzneimitteln ein Anstieg zu verzeichnen.

Für bei der TK versicherte Angestellte und Arbeitslose wurden im vergangenen Jahr 19,1 Millionen Präparate beziehungsweise 20,3 Millionen Packungen verordnet. 71,5 Prozent der Versicherten erhielten mindestens ein Arzneimittel, dass die TK erstattete – im Vorjahr waren es 70,1 Prozent. Auf einen Versicherten entfielen durchschnittlich 235 Tagesdosen, 5,2 Prozent mehr als 2012.

Am häufigsten wurden bei Männern Medikamente zur Behandlung des kardiovaskulären Systems verordnet. Dahinter folgen Arzneimittel zur Behandlung des alimentären Systems und des Stoffwechsels sowie von Infekten. Frauen erhielten am häufigsten Antiinfektiva und Präparate zur Behandlung des Nervensystems. Erst an dritter Stelle liegen Medikamente zur Behandlung des Herz-Kreislauf-Systems.

Der TK-Gesundheitsreport analysiert jedes Jahr die Krankschreibungen und Arzneimitteldaten der 4,1 Millionen bei der Kasse versicherten Erwerbspersonen.

Mit im Schnitt 17,5 Tagen dauere eine Krankschreibung wegen Rückenleiden fünf Tage länger als eine durchschnittliche Arbeitsunfähigkeit. Statistisch gesehen war laut TK jede zwölfte Erwerbsperson 2013 wegen Rückenbeschwerden krankgeschrieben. Für einen Betrieb mit 60 Beschäftigten bedeute das, dass jedes Jahr fünf Mitarbeiter zweieinhalb Wochen deshalb ausfallen.

Berufe mit schwerer körperlicher Arbeit etwa im Tiefbau, der Altenpflege oder in der Ver- und Entsorgung sind dem Report zufolge besonders betroffen. Aber auch einseitige und mangelnde Bewegung könnten zu Beschwerden führen – Berufskraftfahrer seien etwa überdurchschnittlich oft betroffen. Mit dem Alter nehmen die Rückenbeschwerden stark zu.

Die Kasse rät zu gesünderer Gestaltung des Arbeitsplatzes und einem gesunden Lebensstil nach Feierabend. Denn meist kämen verschiedene Ursachen zusammen, etwa Bewegungsmangel, einseitige Belastung und Stress. Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag der TK haben drei von vier Beschäftigten mit viel Stress auch Rückenbeschwerden.