Telemedizin

TK: E-Rezept und Onlinepraxis für alle

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Berlin -

Die mehr als zehn Millionen Versicherten der Techniker Krankenkasse (TK) können sich ab sofort per Telefon und Video vom heimischen Sofa aus ärztlich behandeln lassen. „Unsere zum Jahresbeginn gestarteten Pilotversuche haben sich bewährt und stehen von jetzt an allen Versicherten zur Verfügung“, erklärt TK-Vorstandsvorsitzender Dr. Jens Baas. Die Patienten können sich sieben Tage die Woche rund um die Uhr zunächst telefonisch beraten lassen. Bei Bedarf behandelt sie ein Arzt in einem zusätzlichen Angebot – der TK-Onlinesprechstunde. Dabei kann er auch Medikamente verordnen und eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ausstellen. 

Bei der Onlinesprechstunde behandeln laut TK niedergelassene Vertragsärzte verschiedener Fachrichtungen die Versicherten über die TK-Doc-App per Videotelefonie. Das Behandlungsspektrum umfasst acht Krankheitsbilder vom grippalen Infekt über Magen-Darm-Infekt und Migräne bis hin zu Rückenschmerzen und Corona-Symptomen.

Baas: „Wir haben sehr gute Rückmeldungen von unseren bisherigen Teilnehmern erhalten. Gerade in Zeiten von Corona – aber auch darüber hinaus – wollen die Patienten einen unkomplizierten und komfortablen Zugang zum Arzt ohne Ansteckungsgefahr.“ Dabei müsse der Arzt selbstverständlich prüfen, ob eine sichere Diagnose und Behandlung aus der Distanz möglich ist.

Der stellvertretende TK-Vorstandsvorsitzende Thomas Ballast erklärt die Anstrengungen der TK für einen flächendeckenden Ausbau des Fernbehandlungs-Netzes „Wir arbeiten gerade mit Nachdruck an der Anbindung weiterer Apotheken und Arztpraxen. Dabei ist uns ganz wichtig, dass wir offen für weitere Partner sind. Unser Versorgungsnetz soll keine Konkurrenz für die anderen Apotheken oder Arztpraxen sein, sondern bei uns sind zusätzliche Partner jederzeit herzlich willkommen.“

Bei Arzneimittelverordnungen können die TK-Versicherten zwischen einem klassischen Papierrezept und einem elektronischen Rezept wählen. Hierzu erhalten sie einen QR-Code auf ihr Smartphone, den sie direkt an eine der teilnehmenden Apotheken weiterleiten können. Durch den Botendienst der Apotheken sei auch eine Lieferung nach Hause inklusive einer kontaktlosen Übergabe des Arzneimittels möglich. Die TK unterstützt ihre Versicherten bei Bedarf mit einer speziellen Hotline, wenn sie eine Apotheke suchen, bei der sie auch digitale Rezepte einlösen können.

Aufgrund der kürzlich von der TK mit Noventi und Narz/AVN eingegangenen Kooperationen sind grundsätzlich alle Apotheken, die die Systeme beider Anbieter nutzen, in der Lage, die TK-E-Rezepte zu verarbeiten. Nach Angaben der TK bedarf es dazu aber zusätzlich eines gesonderten Vertrages zwischen der Apotheke und der TK.

Auch eine Krankschreibung ist laut TK bis zu einer Dauer von drei Tagen möglich. Auf Wunsch des Versicherten erfolgt die Übermittlung an die TK auf elektronischem Weg. Der Versand der Durchschläge für den Versicherten und den Arbeitgeber muss derzeit aus rechtlichen Gründen noch auf dem Postweg erfolgen.

 

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