Die Techniker Krankenkasse (TK) hat ihre Rabattverträge durchgeboxt: Ende Januar konnte die Kasse auch die noch fehlenden 26 Zuschläge erteilen. Ein Nachprüfverfahren vor der Vergabekammer des Bundes wurde offenbar zurückgezogen. Die Verträge über 89 Wirkstoffe starten am 1. April und sollen der Kasse Einsparungen im hohen zweistelligen Millionenbereich einbringen.
Die TK hatte die Ausschreibung im Juli gestartet und im Dezember erste Zuschläge über 56 Wirkstoffe erteilt. Mitte Januar konnten sieben weitere Lose vergeben werden. Die verbliebenen 26 Wirkstoffe waren wegen eines Nachprüfverfahrens vor der Vergabekammer vorübergehend blockiert. Nach Informationen von APOTHEKE ADHOC hatte die Torrent-Tochter Norispharm das Verfahren eingeleitet. Dem Vernehmen nach ging es um vermeintliche Dumping-Angebote bei der Ausschreibung. Doch der Streit wurde noch vor einer Entscheidung beigelegt, offenbar hatte Norispharm die Beschwerde zurückgezogen. Das Unternehmen und die Krankenkasse wollten sich zum Verfahren nicht äußern.
Von den zuletzt vergebenen Wirkstoffen konnte die Hexal-Tochter 1A Pharma alleine oder in einer Bietergemeinschaft mit Sandoz acht Zuschläge erhalten. Die Gruppe kommt damit insgesamt auf 20 exklusive Zuschläge. Die Sanofi-Tochter Winthrop erhielt zusätzlich sechs Zuschläge und hat damit zusammen mit der Konzernmutter Sanofi ebenfalls 20.
Stada-Tochter Aliud konnte fünf Wirkstoffe neu gewinnen und kommt insgesamt auf acht. Betapharm zieht mit zwei neuen Zuschlägen mit Norispharm auf fünf Lose gleich, Basics konnte sich auf vier Zuschläge verdoppeln. Die Ratiopharm-Gruppe hat ebenfalls nur viermal zugeschlagen, nach Informationen von APOTHEKE ADHOC waren der Bietergemeinschaft Formfehler bei der Ausschreibung unterlaufen.
Mylan Dura und Wörwag haben je drei Zuschläge erhalten, AAA Pharma, Actavis, Dexcel, Gry Pharma und TAD je zwei. Mit einem Zuschlag begnügen müssen sich Aristo Pharma, Hormosan, Krewel Meuselbach, Medac, Medice, Merck und Teva.
APOTHEKE ADHOC Debatte