Gesundheitsreform

TK: Arbeitgeber sollen zahlen dpa, 09.07.2010 09:16 Uhr

Berlin - 

Der Chef der Techniker-Krankenkasse (TK), Professor Dr. Norbert Klusen, fordert auch künftig eine Beteiligung der Arbeitgeber an den Kostensteigerungen bei den Krankenkassen. Dies solle von der Entwicklung der Wirtschaft abhängig gemacht werden, schlug Klusen in der „Frankfurter Rundschau“ vor. „Wenn die Konjunktur gut läuft, wäre auch eine Erhöhung des Arbeitgeberanteils zur gesetzlichen Krankenversicherung angemessen.“ Die Betriebe schätzten zu wenig, welchen Nutzen das Gesundheitssystem auch für sie habe.

2011 will die schwarz-gelbe Koalition den Beitragssatz von 14,9 auf 15,5 Prozent anheben. Der Arbeitgeberanteil soll aber bei 7,3 Prozent eingefroren werden. Künftige weitere Mehrausgaben für Ärzte, Kliniken und Arzneimittel sollen vor allem die Versicherten über steigende Zusatzbeiträge zahlen. Bei Geringverdienern sollen diese mit Steuermitteln auf maximal zwei Prozent des Einkommens gedrückt werden.

Klusen erwartet, dass die Zusatzbeiträge bis 2014 die Höhe von durchschnittlich 16 Euro übersteigen werden. Damit würden auch mehr Menschen als prognostiziert Hilfe über den Sozialausgleich benötigen. „Eine Milliarde Euro aus Steuergeldern wird da vermutlich nicht reichen, das kostet mehr Geld“, sagte der TK-Chef voraus.