Veterinärmedizin

Tierärzte warnen vor Hausapotheke

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Berlin -

Medikamente aus der eigenen Hausapotheke für Hund und Katze sind keine gute Idee, warnt der Bundesverband für Tiergesundheit (BfT). Denn Tiere könnten völlig unterschiedlich auf bestimmte Wirkstoffe reagieren. Schlimmstenfalls würden sie nach einer unsachgemäßen Medikation schwer krank. Daher lieber gleich zum Tierarzt.

„Hund und Katze geht es heute nicht so gut. Eine Fahrt zum Tierarzt passt aber gerade jetzt so gar nicht in den Tagesablauf. Mal schauen, was sich noch alles in der Hausapotheke findet. Stopp! Dieser Plan ist vielleicht gut gemeint, kann aber für Hund und Katze fatale Folgen haben“, schreibt der BfT. Medikamente aus der menschlichen Hausapotheke sollte der Tierhalter keinesfalls eigenmächtig an Tiere verabreichen. „Das gilt für rezeptfreie Schmerzmittel ebenso wie für Hustensaft oder andere ähnlich vermeintlich harmlose Produkte.“

Zur Erklärung heißt es, die in den Mitteln enthaltenen Wirkstoffe seien ausschließlich für Menschen geprüft und zugelassen. „Bei Tieren können sie schwere Nebenwirkungen verursachen, schlimmstenfalls sogar tödlich sein.“ Auch die Dosierung werde schnell zum Glücksspiel: „Eine einfache Umrechnung auf das Körpergewicht und eine daraus abgeleitete Medikamentengabe kann fatale Folgen haben. Das liegt daran, dass Menschen und Tiere sehr unterschiedlich auf bestimmte Wirkstoffe reagieren.“

Katzen zum Beispiel verstoffwechselten ASS zehnmal langsamer als Menschen. Herzglykoside bauten sie dagegen schneller ab. Bei Hunden schädige Paracetamol schon in geringen Mengen die Leber, bei Katzen führten selbst kleinste Mengen zu Vergiftungen.

Genauso problematisch sei es, der Katze ein Medikament zu geben, das eigentlich dem Hund verschrieben wurde. „Was dem einen hilft, kann beim anderen Schäden hervorrufen. Der Beipackzettel listet im Detail auf, an welche Tierart ein Medikament verabreicht werden darf. Grundsätzlich sollte man Arzneimittel nie auf Verdacht geben, nur weil sie vielleicht noch im Haus sind. Eine professionelle Diagnose durch den Tierarzt ist unverzichtbar, wenn man negative Auswirkungen auf sein Haustier ausschließen will.“

Auch mit der Einschätzung, dass pflanzliche Arzneimittel harmlos seien, könne man falsch liegen. Teebaumöl, gerne eingesetzt zur Fellpflege oder gegen den Befall mit Parasiten oder Pilzen, stehe im Verdacht, Vergiftungen hervorzurufen. Der ausgeprägte Putztrieb führe nämlich dazu, dass die Tiere zu viel Öl aufnehmen. „Bei Vergiftungen sollte der Tierarzt unverzüglich aufgesucht werden, damit dieser entsprechende Entgiftungsmaßnahmen einleiten kann. Am Ende kostet also eine unsachgemäße Medikation von Hund und Katze mehr Zeit, als wenn man gleich zum Tierarzt gefahren wäre.“

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