Die Thüringer Apotheker protestieren morgen für eine gerechte Anpassung des Kassenabschlags. „Wir können nicht länger zusehen, wie die Krankenkassen den Verlust einer patientennahen Arzneimittelversorgung riskieren“, sagte Stefan Fink, Vorsitzender des Thüringer Apothekerverbandes. Die Apotheken in drei Landkreisen sollen ab 13 Uhr eine eingeschränkte Versorgung anbieten.
Im Altenburger Landkreis und in Zeulenroda im Osten Thüringens sowie zentral in Arnstadt/Stadtilm/Ichtershausen sollen die Patienten nur über die Notdienstklappe oder an einer Kasse bedient werden. Insgesamt beteiligen sich Fink zufolge 50 Apotheken an der Aktion – rund ein Zehntel aller Thüringer Apotheken.
„Die qualitativ hochwertige und wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln ist in Gefahr und dies werden wir – vorerst regional – nunmehr transparent machen“, sagte Fink. In den Apotheken würden über einen Apotheker nur Arzneimittel abgegeben – keine Freiwahl- und keine Medizinprodukte. Auch Botendienste werde es morgen nicht geben.
Mit den Protesten will der Apothekerverband die bundesweite Kampagne der ABDA begleiten. Die Apotheker sollen Handzettel verteilen und die Patienten informieren. Fink kündigte an, dass die regionalen Aktionen weitergeführt werden – auf welche Art, hänge vom Fortgang der Verhandlungen ab. Der Protest in drei Regionen sei die erste Eskalationsstufe. Später könnten dann 50 Prozent oder sogar alle Thüringer Apotheken streiken.
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