Vier weitere schließen im Januar

Thüringen: Sechs Apotheken weniger

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Erfurt -

Das Apothekensterben in Thüringen setzt sich fort. Zum Ende des Jahres gebe es noch 489 Apotheken im Freistaat und damit sechs weniger als noch vor einem Jahr, teilte die Landesapothekerkammer (LAKT) mit. Vier weitere Schließungen stehen bereits an.

Die Schließungen seien über den gesamten Freistaat verteilt gewesen. Betroffen seien unter anderem Gera, Erfurt und Suhl.

„Wir haben die Talsohle noch nicht erreicht“, sagte Kammergeschäftsführer Danny Neidel. „Im Januar werden vier weitere Apotheken ihre Türen für immer schließen.“ Anhaltspunkte für eine Besserung der Lage gebe es keine. Das Honorarsystem sei weiterhin „chronisch unterfinanziert“.

„Die Politik weiß das, scheut aber die notwendigen Schritte, weil sie Geld kosten. Aber die Alternative ‚Nichtstun‛ hat deutlich gravierendere Folgen – den spürbaren Verlust von Lebensqualität“, so Neidel weiter. Man werde nicht müde, die Verantwortlichen in Politik und auf Seiten der Krankenkassen an die gemeinsame Aufgabe zu erinnern, sagte er. „Gesund zu bleiben ist kein Selbstläufer, weder im persönlichen noch im gesellschaftlichen Bereich. In Gesundheit muss man investieren.“

Die Kammer bemängelt zudem schon seit Längerem fehlende Studienplätze in Thüringen: „Die Entwicklung ist schon lange absehbar und sie hat zwei entscheidende Ursachen – uns fehlen junge Apothekerinnen und Apotheker, weil trotz hoher Nachfrage zu wenige Studierende ihr Pharmaziestudium in Thüringen beginnen können“, so Neidel.

Im vergangenen Jahr verzeichnete Thüringen zwölf Schließungen.

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