Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) sieht Chancen, mit eHealth die Qualität der Versorgung zu verbessern. „Wie ein Straßennetz soll die Telematikinfrastruktur die Beteiligten im Gesundheitswesen verbinden, damit die medizinischen Informationen, die für eine Behandlung wichtig sind, schnell, sicher und unbürokratisch ausgetauscht werden können. Das nutzt in erster Linie den Patienten“, so der Minister bei der eHealth Conference in Hamburg.
Es gebe schon heute gute Beispiele dafür, wie die Telemedizin die Versorgung von Patienten verbessern könne, etwa bei der Behandlung nach einem Schlaganfall oder bei der medizinischen Begleitung chronisch kranker Menschen, sagte Gröhe.
Auch Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) fordert eine stärkere Förderung der Telemedizin auf Bundesebene. Die Telemedizin müsse endlich den Status von Pilot- und Einzelprojekten verlassen und rasch in die Regelversorgung aufgenommen werden, sagte Huml. Im Interesse der Patienten brauche man Telemedizin flächendeckend in allen Bereichen der medizinischen Versorgung.Die bayerischen Erfahrungen mit telemedizinischen Projekten, etwa in der Schlaganfall-Versorgung, hätten weltweit Interessenten gefunden, so Huml. Auch hier sei eine flächendeckende Anwendung wichtig. So könnten mithilfe der Telemedizin zum Beispiel Blutzucker- oder Blutdruckwerte via Datennetz in Praxen oder Kliniken gelangen.
Ziel der Konferenz ist es, die Einführung von eHealth-Anwendungen in die Regelversorgung zu unterstützen. Träger sind Bund, Länder und die Gesellschaft für Versicherungswissenschaft und -gestaltung (GVG), die von den Organisationen der Selbstverwaltung getragen wird. Traditionell ist der Gastgeber das Bundesland mit dem aktuellen Vorsitz in der Gesundheitsministerkonferenz.
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