Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) setzt beim Thema Schlaganfall auf Telemedizin: „Noch in diesem Jahr wird es in ganz Bayern entsprechende Schlaganfall-Netzwerke geben.“ Beim Schlaganfall zähle jede Minute. Je schneller der Patient versorgt werde, umso größer sei seine Überlebenschance und umso geringer das Risiko einer bleibenden Behinderung.
In Bayern gibt es zurzeit 20 überregionale Spezialstationen, sogenannten Stroke Units, um Schlaganfallpatienten sofort zeitnah behandeln zu können. Um die Akutversorgung besonders in ländlichen Gebieten zu verbessern, investiert das Bayerische Gesundheitsministerium zudem in den Aufbau telemedizinischer Netzwerke rund 800.000 Euro. Dabei werden regionale Krankenhäuser mit den spezialisierten Schlaganfalleinheiten verbunden, wo rund um die Uhr ein Spezialist mit seinem Fachwissen zur Verfügung steht.
Mit TEMPiS in Südostbayern und STENO in Mittel- und Oberfranken nehmen bereits solche Schlaganfallnetzwerke an der Regelversorgung teil. Laut einer Untersuchung konnte in der TEMPiS-Region die Zahl der Patienten, die innerhalb von drei Monaten nach dem Schlaganfall starben, in einem Pflegeheim untergebracht wurden oder eine schwere Behinderung aufwiesen, um 37 Prozent verringert werden.
Huml kündigte an, bald werde es telemedizinische Schlaganfallnetzwerke flächendeckend im ganzen Freistaat geben. Bis zum Herbst sollen für die Regionen Schwaben und westliches Oberbayern das Netzwerk NEVAS sowie in Unterfranken das Netzwerk TRANSIT an den Start gehen.
APOTHEKE ADHOC Debatte