Nachdem die Adexa den gültigen Gehaltstarifvertrag mit dem Arbeitgeberverband Deutscher Apotheken (ADA) zum Jahresende gekündigt und im gleichen Atemzug ein Plus von 10,5 Prozent gefordert hat, haben die Verhandlungen begonnen. Das Ergebnis ist noch offen.
Nötig ist die Tariferhöhung aus Sicht der Adexa aufgrund der außergewöhnlich hohen Inflationsraten von 7,9 Prozent im vergangenen sowie prognostizierten 6 Prozent in diesem Jahr, die zu erheblichen Reallohnverlusten bei den Apothekenangestellten geführt hätten. Und auch die Anhebung des Mindestlohns begründe ein Gehaltsplus, so Tanja Kratt, Adexa-Bundesvorstand und Leiterin der Adexa-Tarifkommission.
Am 18. Oktober haben die Tarifpartner verhandelt – ohne Ergebnis. „Ja, der Termin hat stattgefunden, und nein, es gab noch keine Ergebnisse, sondern wird weitere Termine geben“, teilt die Adexa mit.
Der ADA hatte sich im September verhandlungsbereit gezeigt. „Wir nehmen die Forderung ganz offen in unsere Mitgliederversammlung mit. Dort werden wir dann das weitere Vorgehen abstimmen“, so Thomas Rochell, ADA-Vorsitzender und Vorstandsvorsitzender des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe (AVWL). „Ziel ist, gemeinsam mit der Adexa einen gangbaren Weg zu finden.“ Man wolle für alle Seiten eine gute Lösung entwickeln.
Außerdem hat die Adexa den Tarifvertrag mit der Tarifgemeinschaft der Apothekenleiter (TGL) Nordrhein zum 31. Dezember gekündigt und auch hier eine klare Forderung von einem Gehaltsplus von 11,5 Prozent gestellt. Hier kann die TGL nicht mitgehen: „Wir können uns eine Anpassung der Gehälter wirtschaftlich nicht leisten, auch wenn wir emotional wollen“, sagt Constantin Biederbick, Vorsitzender der TGL. Der Forderung der Adexa könne man nicht nachkommen. Vorstellbar wäre lediglich eine Anhebung im niedrigen einstelligen Bereich – als Zeichen der Wertschätzung für die Leistung der Angestellten.
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