Tarifverhandlungen

5,2 Prozent mehr Gehalt für Klinikärzte APOTHEKE ADHOC/dpa, 06.03.2013 17:32 Uhr

Berlin - 

Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund und die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) haben sich in der fünften Verhandlungsrunde auf einen neuen Tarifabschluss für die rund 50.000 Ärzte in kommunalen Kliniken geeinigt. Der Kompromiss sehe lineare Gehaltssteigerungen von insgesamt 5,2 Prozent sowie Verbesserungen bei den Arbeitszeiten vor, teilt der Marburger Bund mit.

Die Ärztegehälter steigen demnach rückwirkend zum 1. Januar um 2,6 Prozent und mit Beginn des kommenden Jahres um weitere 2 Prozent. Die durchschnittliche wöchentliche Höchstarbeitszeitgrenze wird von 60 auf 58 Stunden reduziert und der Ausgleichszeitraum zur Berechnung des Durchschnitts von einem Jahr auf sechs Monate halbiert. „Dadurch wird es für die Ärztinnen und Ärzte insgesamt einfacher, die eigenen Arbeitszeiten im Blick zu behalten und die mit dem Arbeitgeber vereinbarten Höchstgrenzen einzuhalten“, erklärte Rolf Lübke, Verhandlungsführer des Marburger Bundes.

Die Ärztegewerkschaft erreichte nach eigenen Angaben außerdem eine günstigere Bewertung der Ruhezeitgewährung im Sinne des Arbeitszeitgesetzes. Dies führe zu einer besseren Vergütung der Bereitschaftsdienste um durchschnittlich 8 Prozent, die mit 0,6 Prozent ins Gesamtergebnis eingehen. Der Urlaubsanspruch wurde für Ärzte in den ersten sechs Berufsjahren auf 29 Tage festgesetzt, danach liegt er bei 30 Tagen.

Der ausgehandelte Tarifabschluss gilt bis zum 30. November 2014 für mehr als 500 kommunale Krankenhäuser in ganz Deutschland mit Ausnahme von Berlin und Hamburg. Auf beiden Seiten müssen noch die Tarifgremien zustimmen.

Die Klinikärzte hatten 6 Prozent mehr Gehalt und eine deutliche Beschränkung der wöchentlichen Arbeitszeit gefordert. Die Arbeitgeber hatten eine Gehaltssteigerung von 2 Prozent angeboten, dafür sollte allen Ärzten unter 55 Jahren ein Urlaubstag gestrichen werden.

Der Arbeitgeberverband erklärte, mit dem Abschluss nähmen die Ärzte an der allgemeinen Lohnentwicklung teil, obwohl die derzeitige Krankenhausfinanzierung eigentlich keinen Raum für Lohnerhöhungen lasse. Die VKA beziffert die Zusatzbelastung der Häuser auf rund 400 Millionen Euro. Grundlegende Verbesserungen bei der Finanzausstattung der Krankenhäuser seien weiter dringend erforderlich, betonte VKA-Verhandlungsführer Joachim Finklenburg.