Tamoxifen: Knappschaft findet keine Rabattpartner Hanna Meiertöns, 02.03.2023 12:20 Uhr
Die Knappschaft Bahn See (KBS) hatte insgesamt 142 Lose ausgeschrieben, für die Rabattverträge abgeschlossen werden sollten. Für mehr als ein Drittel davon waren Exklusivverträge vorgesehen. Doch für Antibiotika und Wirkstoffe wie Tamoxifen und Urapidil konnten keine Rabattpartner gefunden werden.
Die neuen Verträge sollen 24 Monate gelten, insgesamt konnten sich die Hersteller auf 142 Lose zu verschiedensten Wirkstoffen bewerben. Für 71 Lose wurden drei Rabattpartner gesucht, für 16 Lose sollten jeweils zwei Partner gefunden werden, die verbliebenen 55 Lose waren als Exklusivverträge vorgesehen.
Suche nach drei Rabattpartnern
Unter anderem war das Krebsmedikament Tamoxifen ausgeschrieben, für das es im vergangenen Jahr gravierende Lieferengpässe gegeben hatte. Es kam allerdings mit keinem Hersteller ein Vertrag zustande.
Für Acetylcystein gab es lediglich einen Interessenten, obwohl drei Partner gesucht worden waren – entsprechend erhielt 1A/Hexal den Zuschlag.
Für andere Wirkstoffe wie Aciclovir (Tabletten), Atorvastatin, Bupropion, Escitalopram, Eplerenon, Etoricoxib, Irbesartan, Pregabalin und Levofloxacin wurden jeweils drei Rabattpartner gesucht und konnten auch gefunden werden. Für Cefpodoxim wird es aus Mangel an Bietern allerdings nur zwei Partner geben.
Suche nach zwei Rabattpartnern
Für 16 Lose wurden Rahmenverträge mit zwei Partnern gesucht, darunter Fosfomycin, Enoxaparin, Ramipril und Amlodipin in Kombination und Travoprost.
Über 50 Exklusivverträge
Exklusive Verträge gibt es in Zukunft unter anderem bei Alprazolam oder Prednison. Für die Wirkstoffkombination aus Dexamethason und Gentamicin wurden Verträge ausschließlich mit Pfizer geschlossen – zumindest für die Augentropfen und die Augensalbe, für die Kombinationspackung kam kein Vertrag zustande.
Für die Methotrexat-Tabletten erhielt ebenfalls Pfizer den Zuschlag, für die Pens schloss hingegen Medac einen entsprechenden Vertrag ab. Für Sultamicillin wurde auch nur ein Partner gesucht, auch hier schlug Pfizer zu, Unacid wird demnach Rabattartikel werden. Wie viele andere war auch dieses Antibiotikum in den letzten Monaten nur sehr schwer zu beschaffen.
Für Urapidil, meist bekannt unter dem Handelsnamen Ebrantil, wurde kein Vertrag abgeschlossen, obwohl eigentlich ein Exklusivvertrag ausgeschrieben worden war. Arzneimittel mit diesem Wirkstoff waren im vergangenen Jahr nur schwierig zu bekommen. Für das Antibiotikum Nitrofurantoin fand sich trotz Exklusivvertrag ebenfalls kein Rabattpartner.
Das Reserveantibiotikum Vancomycin war ebenso exklusiv ausgeschrieben worden, von zwei Bietern setzte sich Esteve durch.
Im Januar hatte die KBS eine weitere Ausschreibung veröffentlicht: Darunter waren neben einigen Antibiotika auch Ibuprofen-Fiebersäfte gewesen.