Lieferengpass wegen Marktverengung

Tamoxifen: 15 Firmen sind ausgestiegen

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Berlin -

Der Engpass bei Tamoxifen ist Pro Generika auf eine Marktverengung zurückzuführen: Gab es Ende 2006 noch 19 Anbieter in Deutschland, sind es heute nur noch vier Hersteller, die den Großteil des Marktes versorgen und dabei zum Teil auf identische Zulieferer zurückgreifen müssten. Aus Sicht des Branchenverbands ist klar, dass der Preisdruck dramatische Folgen hat.

Laut Pro Generika liegt der Festbetrag bei 8,80 Euro für die Dreimonatspackung – das ist der Erstattungspreis, den die Krankenkassen festlegen und der nicht erhöht werden kann. „Egal ob die Produktionskosten steigen oder ein kostenaufwändiger Transfer zu einem anderen Zulieferer nötig wird: Ein Hersteller erhält für die Dreimonatspackung Tamoxifen 8,80 Euro. Das bedeutet: Ein Hersteller muss zu diesem Preis kostendeckend produzieren. Schafft er das nicht, muss er sich aus der Versorgung zurückziehen.“

Blickt man über die Landesgrenzen auf die Preise, die andere Gesundheitssysteme für Tamoxifen bezahlen, so fällt laut Pro Generika auf: Kaum ein westeuropäisches Land gibt so wenig für dieses Arzneimittel aus wie Deutschland. „Schon in direkter Nachbarschaft bezahlen die Krankenkassen deutlich mehr: rund das Doppelte in Frankreich und den Niederlanden sowie das Sechsfache in Österreich.“

Tamoxifen sei nur ein Beispiel für die vielen Generika, für die die Krankenkassen bloß noch Cent-Beträge für eine Tagestherapiedosis bezahlten. „Ein Fall, aus dem wir Schlüsse ziehen sollten: Bei Wirkstoffen, für deren Produktion es nur noch eine Handvoll Hersteller gibt, müssen die Kostendämpfungsinstrumente ausgesetzt werden. Dort dürfen Preismoratorium, Festbeträge und Rabattverträge die Preise nicht derart geringhalten, dass es für Hersteller nicht mehr wirtschaftlich ist.“

Für Pro Generika ist klar: „8,80 Euro können nicht länger der Gegenwert sein für drei Monate Versorgung mit einem hochkritischen Arzneimittel. Das haben zahllose Patientinnen und Patienten bitter erfahren müssen. Die Politik darf daher nicht zur Tagesordnung übergehen.“

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