Apothekenhonorar

SZ: Kassenabschlag steigt auf 2 Euro APOTHEKE ADHOC, 21.10.2010 09:10 Uhr

Berlin - 

Die Apotheker sollen beim Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG) doch direkt belastet werden. Nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung (SZ) wollen die Fraktionen von Union und FDP den Kassenabschlag für zwei Jahre auf 2 Euro festschreiben. Das Großhandelshonorar wird umgestellt, allerdings nicht auf 60 Cent plus 1,7 Prozent, sondern auf 70 Cent plus 3,4 Prozent. Aus dem variablen Anteil können die Firmen künftig noch Rabatte gewähren.

Damit werden die Apotheker laut SZ mit geschätzten 150 Millionen Euro pro Jahr direkt belastet, die Großhändler mit geschätzten 190 Millionen Euro. So würde das Einsparziel von 340 Millionen Euro erreicht; laut ABDA und Phagro wäre die Belastung nach den ursprünglichen Plänen deutlich höher ausgefallen.

Bei der ABDA will man zunächst den Änderungsantrag abwarten, der nach der Abstimmung in den Fraktionen in der kommenden Woche im Gesundheitsausschuss des Bundestages eingebracht werden soll. Insgesamt sei man aber zuversichtlich, dass die tatsächliche Lage der Apotheken berücksichtigt werde und dass man zu einem fairen Ergebnis komme.

Wie verhindert werden soll, dass der Großhandel seine Kürzungen doch in Form von Konditionenkürzungen an die Apotheker weiterreicht, ist noch unklar. Man gehe davon aus, dass der Großhandel seinen Sparbeitrag leiste, so der ABDA-Sprecher.

Bereits beim Deutschen Apothekertag in München hatte der Gesundheitsexperte der Union, Jens Spahn, signalisiert, dass die Belastungen von Apotheken und Großhandel aufgesplittet werden. Zuvor hatten ABDA und Phagro erbittert über die Aufteilung des gemeinsamen Sparbeitrags gestritten: Die Apotheker hatten eine PR-Kampagne gestartet, der Großhandel hatte versucht, Einigkeit zu suggerieren.