Substitutionstherapien

SPD und Grüne fordern mehr Diamorphin-Praxen

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SPD und Grüne fordern eine Ausweitung der Substitutionspraxen zur Diamorphinbehandlung. Hintergrund ist, dass es fast vier Jahre nach dem entsprechenden Beschluss des Bundestages noch immer nicht mehr Ambulanzen zur Abgabe der Droge gibt als in einer vorangegangenen Modellphase.

Die SPD-Drogenexpertin Angelika Graf verlangte, Schwerstabhängige einen Ausstieg aus der Sucht zu ermöglichen oder sie zu stabilisieren. „Wir brauchen deshalb auch ein bedarfsgerechtes Angebot der diamorphingestützten Behandlung“, sagte sie. Diese solle breit angeboten werden.

Der Grünen-Drogenexperte Harald Terpe sagte: „Kassen und Kassenärzte haben die Rahmenbedingungen für die Diamorphintherapie in der Vergangenheit unnötig verschlechtert und damit den klaren Willen der überwiegenden Mehrheit des Bundestages ausgehebelt.“

Terpe begrüße, dass nun die entsprechende Richtlinie im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) geändert werden solle. Das Thema steht am kommenden Donnerstag auf der Tagesordnung des Gremiums. Erwartet wird, dass die Bedingungen für die Ambulanzen erleichtert werden.

Der Hamburger Suchtforscher Uwe Verthein, der die Erfahrungen in den Ambulanzen untersucht hat, schätzt den Bedarf nach Diamorphin deutlich höher ein. „Heute sind gut 400 Patienten in der Diamorphinbehandlung“, sagte Verthein. „Wir gehen von einem Bedarf für rund 1500, höchstens 3000 Patienten aus.“ Diamorphin-Ambulanzen gibt es in Bonn, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover, Karlsruhe, Köln und München.

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