Substitutionstherapie

Mehr Diamorphin auf Kassenkosten

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Vier Jahre nach dem Startschuss für den breiten Einsatz von Diamorpin auf Kassenkosten sollen mehr Suchtkranke davon profitieren. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat einem Sprecher zufolge mit einem Beschluss die bisher hohen Hürden für die Abgabe gesenkt. So müssen die Substitutionspraxen nicht mehr zwingend drei Ärzte anstellen und über drei getrennte Räume verfügen.

Länder, Experten und Opposition hatten zuvor kritisiert, durch die Vorgaben werde die Gründung neuer Ambulanzen unnötig verteuert und quasi unmöglich gemacht. SPD und Grüne hatten mehrfach eine Ausweitung der Substitutionspraxen zur Diamorphinbehandlung gefordert.

Experten zufolge werden heute etwa 400 Patienten behandelt. Der Bedarf wird deutlich höher eingeschätzt. Es werde von einem Bedarf für rund 1500, höchstens 3000 Patienten ausgegangen, sagte der Hamburger Suchtforscher Uwe Verthein, der die Erfahrungen in den Ambulanzen untersucht hat. Diamorphin-Praxen gibt es in Bonn, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover, Karlsruhe, Köln und München.

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