Die Bundesregierung will an den derzeitigen Regelungen zur opiatgestützten Substitutionstherapie nichts ändern. Auf eine Kleine Anfrage der Linken antwortete die Regierung, dass die Ziele solcher Therapien überwiegend erreicht würden. Die Linke hatte insbesondere im Bereich der Ersatztherapie mit Diamorphin große Schwierigkeiten bemängelt. Aus Sicht der Regierung tragen auch die Apotheken dazu bei, dass die Versorgung gesichert ist.
Die Linken bemängeln, dass seit 2009 keine Diamorphin-Ambulanz dazu gekommen sei – obwohl diese Art der Substitutionstherapie im gleichen Jahr vom Bundestag erlaubt wurde. „Noch immer ist der gesamte Osten Deutschlands unversorgt“, so die Oppositionspartei.
Die Linken monieren auch die strikten Regelungen zum Beikonsum anderer Drogen, wie beispielsweise Cannabis oder Alkohol, aber auch von Opioiden. „Sie verhindern demnach nicht nur Therapieerfolge, sondern zwingen die behandelnden Ärzte in einen Konflikt zwischen ärztlichen Leitlinien und Betäubungsmittelrecht.“ Aufgrund der rechtlichen Unsicherheit hätten viele Substitutionsärzte ihre Tätigkeit auch aufgegeben.
Die Regierung kontert: Die Therapie werde von Suchtmedizinern ebenso wie von Patienten als wertvoll und wirksam angesehen. Gemessen an der Relation zwischen gemeldeten Substitutionspatienten und substituierenden Ärzten habe sich die Versorgungslage der Betroffenen sogar leicht verbessert.
Die Anzahl der gemeldeten Substitutionspatienten sei demnach seit 2002 von 46.000 auf 77.400 im Jahr 2010 angestiegen, seitdem aber leicht gesunken (auf 75.400 Patienten im Jahr 2012). Die Zahl der aktiv substituierenden Ärzte sei mit etwa 2.700 in den letzten Jahren weitgehend konstant geblieben.
An der stagnierenden Entwicklung bei der Diamorphin-Therapie will die Regierung keine Schuld tragen. Schließlich handele es sich um eine „hochspezifische“ Versorgungsform. Deswegen seien dort keine großen Patientenzahlen zu erwarten.
Auch die Apotheken tragen laut der Regierung zur Substitutionstherapie bei. Auf die Frage, ob die Versorgung durch Apotheken gesichert sei, heißt es als Antwort: „Die Bundesregierung geht davon aus, dass die Versorgung mit Substitutionsmitteln durch Apotheken grundsätzlich gesichert ist.“ Allerdings gebe es keine Zahlen darüber, wie viele Apotheken sich beteiligen.
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