Bericht zum Substitutionsregister

Substitution: Mehr Patienten, weniger Ärzte

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Berlin -

Ein Trend setzt sich fort: Die Zahl der Substitutionspatienten ist auch 2018 gestiegen. Allerdings ist im Gegenzug die Zahl der substituierenden Ärzte in den vergangenen neun Jahren rückläufig, dies belegt der vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) veröffentlichte Bericht zum Substitutionsregister.

Seit Beginn der Meldepflicht im Jahr 2002 werden Zahlen zu Substitutionspatienten, substituierenden Ärzten sowie den verschriebenen Substitutionsmitteln und deren Entwicklung erhoben und veröffentlicht. Stichtag ist der 1. Juli. 2018 wurden zum Zeitpunkt der Datenerhebung 79.400 Substitutionspatienten gemeldet – ein Plus von 600 Patienten im Vergleich zum Vorjahr. In den vergangenen Jahren ist die Zahl kontinuierlich gestiegen. Waren es 2002 noch 46.000 Patienten, klettert die Anzahl 2009 auf 74.600, im Jahr 2014 waren es 77.500.

Gegenläufig zur steigenden Zahl der Patienten ist die Anzahl der substituierenden Ärzte. Waren 2009 noch 2700 Mediziner gemeldet, sank deren Zahl in den Folgejahren immer weiter. 2014 waren es noch 2650 Ärzte. 2007 waren noch 2599 Mediziner in diesem Bereich tätig. Im vergangenen Jahr sank die Zahl auf 2585 um weitere 14 Kollegen.

Im Jahr 2018 nutzen 548 (entsprechend etwa 21 Prozent) der Mediziner die Möglichkeit der Konsiliarregelung. Denn auch Ärzte ohne suchtmedizinische Qualifikation dürfen Patienten behandeln. Seit Oktober 2017 sind es pro Arzt maximal zehn – statt zuvor drei – Patienten, vorausgesetzt ein qualifizierter Mediziner wird als Konsiliararzt in die Therapie einbezogen. Diese Regelung sicherte die Behandlung von etwa 1 Prozent aller Substitutionspatienten. Bis zu 1. Juli 2018 hatten etwa 14 Prozent der substituierenden Ärzte die Hälfte aller Substitutionspatienten gemeldet.

Die Zahl der Ärzte und Patienten variiert zwischen den einzelnen Bundesländern. In Nordrhein-Westfalen stehen 25.846 Patienten 726 Ärzte gegenüber, in Baden-Württemberg werden 10.265 Substitutionspatienten von 407 Ärzten betreut (hier sanken sowohl die Zahl der Patienten als auch der Ärzte) und in Berlin werden 5442 Personen von 147 Ärzten behandelt. Am geringsten die Zahl der Patienten in Mecklenburg-Vorpommern. Hier werden 257 Patienten von 28 Ärzten behandelt.

Im bundesweiten Durchschnitt werden pro Arzt 31 Patienten (Vorjahr 30) behandelt. Allerdings ist die Variation in den einzelnen Bundesländern groß. Die Patientendichte pro Arzt ist in Hamburg am größten. Hier beträgt die durchschnittliche Anzahl der gemeldeten Patienten pro Arzt 44,3 (Vorjahr: 47,3), gefolgt vom Saarland mit 38,9 (Vorjahr 39,3). Berlin tauscht mit NRW und klettert von Platz 4 im bundesweiten Ranking auf Platz 3 mit durchschnittlichen 37 Prozent (Vorjahr 34,6). NRW verzeichnet eine Patientendichte pro Arzt von 35,6 Prozent (Vorjahr 35,5). Die Patientendichte im Vergleich zur Einwohnerzahl verteilt sich wie folgt: Im Stadtstaat Bremen entfallen auf 100.000 Einwohner 260 Substituionspatienten, in Hamburg 222 und in Berlin 152. In Brandenburg sind es lediglich vier Patienten pro 100.000 Einwohner.

Therapiert wird beispielsweise mit Methadon, Levomethadon und Buprenorphin. Traditionell wird Methadon eingesetzt, allerdings sinkt der Anteil seit Jahren um etwa 2 Prozent pro Jahr (2002 waren es 72,1 Prozent). 2018 wurden 39,4 Prozent mit dem Substitut behandelt. Im Gegenzug legt Levomethadon kontinuierlich zu und kam im vergangenen Jahr auf 35,2 Prozent (2002 waren es 16,2 Prozent). Buprenorphin erhalten 23,1 Prozent der Patienten, der Anteil hat sich in den vergangenen drei Jahren kaum verändert (2002 waren es 9,7 Prozent).

Das Substitutionsregister erfasst alle opioidabhängigen Patienten, die im Rahmen einer Substitutionstherapie behandelt werden. Die Meldungen werden von den behandelnden Ärzten unter Angabe eines Patientencodes, des Datums der ersten und letzten Anwendung des Substitutionsmittels, des eingesetzten Substituts, des Namens und der Anschrift des Arztes und gegebenenfalls des Konsiliararztes vorgenommen. Ziel ist es, Mehrfachverschreibungen frühestmöglich zu unterbinden. 2018 konnten so etwa 140 Doppelbehandlungen aufgedeckt werden.

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