Protesttag am 2. Oktober

Streik am Montag: Sachsen zieht mit

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Berlin -

Der Protesttag am kommenden Montag nimmt Fahrt auf: Der Sächsische Apothekerverband (SAV) hat sich nach dem Auftritt von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) beim Deutschen Apothekertag (DAT) entschlossen, seine Mitglieder ebenfalls zum Streik aufzurufen.

Wie zu erwarten war, habe Lauterbach am heutigen „Tag der Antworten" keine der an ihn gestellten Fragen zufriedenstellend beantwortet. „Vielmehr noch hat er im Vorfeld des Apothekertages seine realitätsfernen Ideen zur zukünftigen Gestaltung der Arzneimittelversorgung durch die öffentlichen Apotheken gegenüber einer großen deutschen Tageszeitung kundgetan.“

„Wir rufen deshalb alle Kolleginnen und Kollegen kurzfristig auf, sich für die Sicherung unserer Zukunft an einem weiteren Protesttag zu beteiligen. Dieser soll ganztägig am 2. Oktober gemeinsam mit den Praxisschließungen der sächsischen Ärztinnen und Ärzte stattfinden. Der SAV ist dazu bereits im aktiven Austausch mit der KV Sachsen und der Sächsischen Landesärztekammer.“

Die große Geschlossenheit am 14. Juni habe der Politik und auch den Patientinnen und Patienten deutlich gezeigt, dass es bei dem Protest mittlerweile um die Existenz der wohnortnahen Gesundheitsversorgung geht.

„Lassen Sie uns gemeinsam ein weiteres Zeichen setzen, um endlich die notwendige Wende in der kurzsichtigen Sparpolitik herbeizuführen! Schließen auch Sie am 2. Oktober Ihre Apotheke Die Versorgung soll ausschließlich über die notdiensthabenden Apotheken abgedeckt werden.“

Man sei sich bewusst, dass diesmal nur wenige Tage für die Vorbereitung des Protesttages mit unseren Apothekenteams bleiben, aber man könne auch auf die Erfahrung vom 14. Juni zurückgreifen. „Zur Information Ihrer Patientinnen und Patienten erhalten Sie auch diesmal einen Handzettel sowie eine Druckvorlage für ein Schaufensterplakat, welches wir Ihnen am kommenden Freitag ebenfalls per Post und über den pharmazeutischen Großhandel zustellen werden.“

Der SAV will aktiv auf die sächsischen Medien und Vertreter der Landespolitik zugehen. Noch heute verlasse ein offizielles Schreiben an den Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU), die Sächsische Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) und weitere Empfänger die Geschäftsstelle.

„Einmal mehr zeigt Karl Lauterbach, dass er an einem konstruktiven Dialog mit der Apothekerschaft nicht interessiert ist. Unsere konkreten Forderungen zur Entlastung der öffentlichen Apotheken werden abgebügelt, die stark angespannte wirtschaftlich Situation der Apotheken ignoriert.“ Die Apothekenteams arbeiteten seit Jahren am Limit der Belastbarkeit, übernähmen zusätzliche Sonderaufgaben zur Versorgung der Bevölkerung, nur um die sich mittlerweile aneinanderreihenden Fehlentscheidungen der Bundespolitik zu kompensieren. „Ein Gesundheitsminister der dann im Alleingang die bewahrte Struktur der öffentlichen Arzneimittelversorgung zulasten der Patientinnen und Patienten unwiderrufbar ändern und teils sogar zerstören will, ist in dieser verantwortungsvollen Position nicht länger tragbar!“

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