Ermittlungsverfahren

Strafanzeigen wegen Ratiopharm-Provisionen

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Die Staatsanwaltschaft Ulm hat wegen des Verdachtes auf Betrug gegen zwei Ärzte Strafbefehle beantragt. Die Mediziner sollen unter Mithilfe des Außendienstes des Generikaherstellers Ratiopharm Provisionen erhalten haben ohne dies den Krankenkassen zu melden. Den Beschuldigten wird Betrug durch Unterlassen in 14 Fällen vorgeworfen. Das Amtsgericht Ulm muss noch über die Anträge der Staatsanwaltschaft entscheiden.

Schon seit Jahren ermitteln die Fahnder in dem Betrugsfall. Von den ehemals rund 3400 Verfahren sind 600 bereits eingestellt worden. Die Übrigen 2800 Ermittlungsverfahren gegen Ärzte und Ratiopharm-Mitarbeiter liegen bei Staatsanwaltschaften im gesamten Bundesgebiet. Im Einzelfall sollen die Beschuldigten die Kassen um fünfstellige Summen betrogen haben.

Die Ratiopharm-Außendienstmitarbeiter sollen sie dazu aufgefordert oder ihnen dabei geholfen haben. Die Umsatzbeteiligungen beliefen sich auf zwei bis acht Prozent des Herstellerabgabepreises. Wurden sie anfangs durch Sachleistungen wie EDV-Produkte entgolten, so erfolgten die Auszahlungen im Lauf der Zeit per Scheck in den Praxen.

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