Für die Abschaffung der Importquote hat sich Han Steutel, Vorsitzender des Vorstands des Verbandes der forschenden Pharmaunternehemen (vfa) ausgesprochen. Sie bringe eigentlich heutzutage nichts mehr außer Bürokratie und Mehraufwand für die Apotheken und stelle dazu noch ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar, sagte Steutel zur Eröffnung der Expopharm.
Der vfa-Vorsitzende dankte den Apothekern „für die gute – und wie ich finde – in vielen Bereichen vorbildliche Zusammenarbeit“ mit den forschenden Pharmaunternehmen. Dafür stehe in erster Linie das gemeinsame Projekt Securpharm. In wenigen Monaten werde die Abwehr gefälschter Medikamente in der regulären Versorgung noch einmal deutlich verbessert: „Jede Medikamenten-Packung ist dann ein Unikat, dessen Lieferweg dann nachvollzogen werden kann.“
Das deutsche Securpharm-System sei das erste in Europa und habe maßgeblich die Entwicklung des gesamteuropäischen Systems geprägt. Die Apotheker seien mit großem Elan dabei, „der überragende Teil der Apotheken wird zum Start im Februar dabei sein“. Gleiches gelte auch für die Hersteller.
Einig sein man sich auch bei der Abschaffung Importförderklausel. „Hier wissen wir ja sogar einige Krankenkassen an unserer Seite“, sagte Steutel. Er sei gespannt, wann der Gesetzgeber endlich die Gelegenheit ergreife, diese überflüssige Regulierung abzuschaffen.
Die forschenden Pharmaunternehmen vertrauten weiterhin auf die gute Zusammenarbeit mit den Apothekern beim Inverkehrbringen von neuen Arzneimitteln: „Wir sind zuversichtlich, dass viele dieser neuen Medikamente ihnen bald vertraut sein werden – denn es sind Produkte, die Patienten besser oder gar erstmals helfen, ihre Leiden zu lindern oder gar zu heilen.“
Man könne optimistisch sein, dass immer mehr Krebserkrankungen in den nächsten Jahren von einer tödlichen zu einer chronischen Erkrankung würden. Die Überlebensraten stiegen kontinuierlich – und mit jedem neuen Medikament steige auch die Lebenserwartung. Bedeutete die Diagnose Krebs bis vor wenigen Jahren unweigerlich noch Siechtum und Tod, „so sehen wir heute, dass rund zwei Drittel nach einer erfolgreichen Krebstherapie wieder ins Arbeitsleben zurückkehren“. Ein Blick in die Pipelines unserer Unternehmen zeige, dass mit Hochdruck an neuen Therapien gegen andere schwere und lebensbedrohliche Erkrankungen gearbeitet werde.
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