Bislang waren Fahrräder für die Apothekerkammer Westfalen-Lippe (AKWL) nur ein Thema beim Botendienst. Jetzt will die AKWL mit einem ungewöhnlichen Steuersparmodell die Gesundheit ihrer Mitarbeiter fördern. Die AKWL least ihnen ein Fahrrad und zieht die Leasingraten vom Bruttolohn ab. Dadurch sinken die Abgabenlast und für den Arbeitgeber die Sozialabgaben. Bei einem Preis von 1000 Euro können so bis zu 400 Euro Steuern gespart werden.
„Die Gesundheit wird gefördert, die Angestellten sparen Geld und der Arbeitgeber hat keine Extrakosten“, so die AKWL in einer Mitteilung. Mitarbeiter von Kammer und Versorgungswerk (VAWL) könnten nun die Vorteile des in der Fahrradhauptstadt Münster verbreiteten „Jobrads“ beanspruchen. „Das ist eine Win-Win-Situation für alle Seiten“, betont AKWL-Hauptgeschäftsführer Dr. Andreas Walter. Die Anregung zum Fahrrad-Steuersparmodell soll von der Mitarbeitervertreung gekommen sein.
Laut AKWL ist das Leasing-Modell einfach: Die Mitarbeiter suchen sich bei einem Händler vor Ort ein Fahrrad aus, welches der Arbeitgeber dann mit einer 36-monatigen Laufzeit least. Der Beschäftigte bekommt das Rad dann via Überlassungsvertrag. Die Leasingraten werden vom Bruttolohn abgezogen, woraus sich eine geringere Steuerlast und geringere Sozialabgaben ergeben. Nach 36 Monaten kann der Arbeitnehmer das Rad gegen Zahlung von 10 Prozent des Kaufpreises in Gänze übernehmen.
Einige Mitarbeiter hätten das Angebot bereits in Anspruch genommen. Möglich ist auch das Leasing von E-Bikes für mittellange Strecken zur Arbeit. Mit einem „normalen“ Hollandrad 15 Kilometer zur Arbeit zu fahren, sei für die meisten Mitarbiter „sehr unrealistisch“ und man nutze stattdessen das Auto. Stehe hingegen ein ordentliches E-Bike in der Garage, ließen viele Mitarbeiter das Auto stehen, so die Hoffnung. „Das wiederum ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern fördert auch die Gesundheit und die Zufriedenheit unserer Mitarbeiter“, so Walter.
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