In Deutschland sind im April 2020 vorläufigen Zahlen zufolge acht Prozent mehr Menschen gestorben als im Schnitt der vier Vorjahre. Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden berichtete am Freitag von mindestens 82.246 Verstorbenen. Mehr als 80.000 Sterbefälle in einem April habe es in Deutschland zuletzt im Jahr 1977 gegeben. Den letzten verfügbaren Zahlen zufolge waren es dann zwischen Ende April und Anfang Mai nur noch geringfügig mehr Verstorbene als im Vergleich der Vorjahre. Ein Zusammenhang der Entwicklung mit der Corona-Pandemie sei naheliegend, schreibt das Bundesamt.
In der Woche zwischen 27. April und 3. Mai 2020 starben der Sonderauswertung zufolge in Deutschland mindestens 17.312 Menschen. Das waren 799 Fälle weniger als in der Woche davor. Im Vergleich zu den Durchschnittswerten dieser Woche in den Jahren 2016 bis 2019, waren es zwei Prozent mehr.
Die höchste sogenannte Übersterblichkeit seit Beginn der Corona-Epidemie in Deutschland gab es den bisherigen Daten zufolge in der 15. Kalenderwoche: Zwischen 6. und 12. April lag die Zahl der Todesfälle 13 Prozent über dem vierjährigen Durchschnitt. Zwischen Ende März und Anfang Mai prägten maßgeblich drei Bundesländer die Entwicklung: Die Sterbefallzahlen übertrafen den Angaben zufolge in Bayern um 18 Prozent den Schnitt der vier Vorjahre, in Baden-Württemberg um 16 Prozent und in Nordrhein-Westfalen um fünf Prozent.
Die Befunde deckten sich bei Betrachtung der absoluten Zahlen mit der Entwicklung der bestätigten Covid-19-Todesfälle, die beim Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet würden, schreibt das Bundesamt. Im europäischen Vergleich sei das Ausmaß der Übersterblichkeit aber vergleichsweise gering. Italien berichte von 49 Prozent mehr Toten im März 2020 im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2019.
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