Der SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat mit seinen Äußerungen zum Apothekenmarkt
Kritik auf sich gezogen. In einem Brief an die Landesapothekerkammer
Rheinland-Pfalz hatte der ehemalige Bundesfinanzminister unter anderem
mehr Wettbewerb gefordert und die Rx-Preisbindung moniert. Apotheker
Gunnar Müller hat in einem Schreiben an den SPD-Politiker sowie weiteren
Bundes- und Landtagsabgeordneten nun Klarstellung gefordert.
Der Inhaber der Sonnen-Apotheke in Detmold verlangt in seiner E-Mail von Steinbrück eine eindeutige Position zur inhabergeführten, wohnortnahe Apotheke, zu Apothekenketten oder zu Versandapotheken. „Ich erwarte von einer Partei wie der Ihren mehr als eine schwammige Aussage Ihres gesundheitspolitischen Sprechers, Professor Dr. Karl Lauterbach, auf dem Deutschen Apothekertag (DAT), der sich nicht klar gegen den seit Ende 2011 bestehenden Leitantrag der SPD äußerte“, fordert Müller.
Der Parteivorstand der SPD hatte vor etwa einem Jahr einen Leitantrag eingebracht, in dem es wörtlich hieß: „Den Arzneimittelvertrieb werden wir liberalisieren, um Preisvorteile von größeren Vertriebsstrukturen zu erreichen.“ Lauterbach hatte auf dem DAT erklärt, damit sei nicht automatisch eine Abkehr von der inhabergeführten Apotheke gemeint.
Steinbrück hatte in dem Briefwechsel mit der Kammer angesichts der Ansammlung von sechs Apotheken in seinem Heimatort Bad Godesberg auf mehr Marktwirtschaft hingewiesen. Müller verlangt in seinem Schreiben an den SPD-Politiker, er solle klarstellen, welche Art von Marktwirtschaft ihm vorschwebe. Zudem forderte der Apotheker eine klare Position zur jährlichen Anpassung des Apothekenhonorars und zur Position der SPD zu Pick-up-Stellen.
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