Die ABDA will für den Apothekerberuf ein neues Leitbild entwickeln.
Neben der Arzneimittelabgabe sollen neue, patientenorientierte Leistungen
zum Leistungsstandard einer jeden Apotheke werden. Eine von ABDA-Vize
Mathias Arnold geleitete Arbeitsgruppe hat bereits erste Eckpunke des
neuen Berufsbildes entworfen. Die ABDA will dafür in den kommenden
Jahren auch die Approbationsordnung erneuern. Auch ein neues
Vergütungsmodell wird erarbeitet. Durch einen drohenden Personalmangel
könnten sich allerdings Probleme ergeben.
Das neue Leitbild bestimmte die Diskussionen bei der Klausurtagung der ABDA in der vergangenen Woche. Die Apotheker wollen ihren Beruf einerseits stärker am Patienten orientieren, ihre Aufgaben aber auch mehr an das Krankheitsbild der Patienten binden.
Neben Arnold gehören der Arbeitsgruppe auch Magdalene Linz aus Niedersachsen, Thomas Benkert und Dr. Hans-Peter Hubmann aus Bayern, Dr. Peter Froese aus Schleswig-Holstein sowie Gabriele-Regina Overwiening aus Westfalen-Lippe an.
Sie sollen neue „identitätsfindende Merkmale und Leistungen“ des Apothekerberufes erarbeiten, im Sommer sollen die ersten Ergebnisse präsentiert werden. Die Leistungen sollten sich dabei immer an der Arzneimitteltherapie orientieren. Als Beispiel nannte Schmidt das Medikationsmanagement, Interaktionsprüfungen oder Patientendossiers. Schmidt stellte dazu klar: „Auch in Zukunft soll unsere Hauptaufgabe die Abgabe von Arzneimitteln sein. Wir möchten aber immer mehr patientenorientierte Dienstleistungen anbieten.“
Der Gesamtvorstand sprach sich auch dafür aus, die Approbationsordnung zu erneuern. Die patientenorientierte und klinische Pharmazie soll mehr Bedeutung in der Ausbildung der Pharmazeuten bekommen. „Die Überarbeitung der Approbationsordnung wird ungefähr zehn Jahre dauern“, so Schmidt. Die ABDA werde sich nun mit den Hochschulen in Verbindung setzen und Vorschläge erarbeiten.
Als Zwischenlösung sollen die neuen Leistungen und das Leitbild in Fort- und Weiterbildungen vermittelt werden. Dazu sollen neue Fortbildungsmöglichkeiten geschaffen werden, etwa e-learning über das Internet. Auch eine Fortbildungsplattform der Bundesapothekerkammer ist im Gespräch.
„Wenn wir mehr Leistungen anbieten, benötigen wir mehr Personal“, so Schmidt. Als weiteren wichtigen Punkt der Gesamtstrategie will die ABDA daher im Bereich Nachwuchsförderung eine Initiative starten. Besorgt sind die Apotheker laut Schmidt über die gesellschaftliche Akzeptanz des Berufsbildes der Pharmazeutisch-technischen Assistenten. „Die wollen wir stärken, so dass sich wieder mehr junge Leute für den Beruf entscheiden.“ Eine Verlängerung der PTA-Ausbildung, um den PTA eine Vertretungsberechtigung einzuräumen, lehnt der ABDA-Gesamtvorstand allerdings ab.
Für ihre neuen Leistungen wollen die Apotheker auch Geld bekommen: Grundsätzlich müsse die packungsabhängige Bezahlung „die tragende Säule“ aller Apotheker bleiben, so Schmidt. Allerdings sollten neue Vergütungselemente entwickelt werden, mit denen die Apotheker für ihre Dienstleistungen honoriert werden.
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