Standesorganisationen

Transparenz-Aufstand bei der ABDA

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Berlin -

Die ABDA muss ihre Mitgliedsorganisationen in Zukunft besser über ihre Arbeit informieren. So sollen noch in diesem Jahr alle Verbände und Kammern darüber in Kenntnis gesetzt werden, an welchen Projekten in der Berliner Geschäftsstelle gearbeitet wird und welcher Personalaufwand damit verbunden ist. Ende Juni hatte die ABDA-Mitgliederversammlung einen entsprechenden Beschluss gefasst. Hervorgegangen war diese Initiative aus der Apothekerkammer Nordrhein: Diese hatte beschlossen, dem ABDA-Haushalt für 2014 nur zuzustimmen, wenn die Kommunikation gegenüber den Mitgliedern transparenter wird.

Bei der Mitgliederversammlung hatten die Kammern und Verbände dem neuen Haushalt samt einer Beitragserhöhung von 5 Prozent zugestimmt. Nur wenige Tage zuvor hatte Lutz Engelen, Präsident der Apothekerkammer Nordrhein, klar gestellt, dass seine Kammer ein „Leistungsportfolio“ der Berliner Geschäftsstelle verlangt.

Ziel der Kammer Nordrhein ist es, Synergieeffekte zu schaffen: So will man in Düsseldorf zunächst erfahren, an welchen Projekten die Mitarbeiter der Berliner Geschäftsstelle arbeiten.

Anschließend soll überprüft werden, ob Teile dieser Arbeit auch an die Mitgliedsorganisationen delegiert werden könnten. Ist dies der Fall, könnte die ABDA-Geschäftsstelle laut Engelen entlastet werden. Im Berliner Apothekerhaus könnten so „Freiräume“ geschaffen werden. Das betreffe auch die Personalkosten.

Zunächst stand Engelen mit dieser Forderung alleine da. Vor der Mitgliederversammlung gelang es ihm aber offenbar, eine gut vernetzte Mitstreiterin zu gewinnen: So soll auch Magdalene Linz, Präsidentin der Apothekerkammer Niedersachsen, das Verlangen nach mehr Transparenz unterstützt haben.

Offenbar haben die beiden Kammerspitzen hinter den Kulissen erfolgreich für ihr Vorhaben geworben: Im Rahmen der Haushaltsdiskussion stellte Engelen seine Transparenz-Forderung vor. Schließlich wurde ein Antrag erstellt, demzufolge die Geschäftsstelle noch in diesem Jahr alle Mitglieder über ihre Arbeit unterrichten soll.

Wann die ABDA den Kammern und Verbänden den Bericht vorlegen wird, steht noch nicht fest. In der Diskussion ist wohl, die für den Spätherbst oder Winter angesetzte Mitgliederversammlung zu nutzen. Auch ein außerordentliches Treffen der Spitzen der Organisationen ist dem Vernehmen nach im Gespräch.

Weil die Mitgliederversammlung das „Leistungsportfolio“ der ABDA beschließt, liegt es nahe, den Bericht auch großer Runde vorzustellen. In der Mitgliederversammlung kommen Vertreter aus allen Verbänden und Kammern zusammen, um für die Tätigkeit der ABDA-Spitze die grundsätzlichen Positionen festzulegen.

Dem Vernehmen nach war in den vergangenen Monaten insbesondere bei einigen Kammern die Anspannung gewachsen: So war es beispielsweise negativ aufgenommen worden, dass die ABDA ihren Mitgliedern nicht den gesamten Untersuchungsbericht zum Thema „Datenspionage“ zur Verfügung stellen wollte.

Auch die Ausgaben für PR- und Öffentlichkeitsarbeit sowie die Personalkosten wurden von einigen Kammerspitzen hinterfragt.

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