Auf dem Instagramkanal „teammerz2025“ postete die Union kürzlich ein Video mit einem populären Meme und dem Spruch: „Für den richtigen Stoff zur richtigen Zeit“. Nicht etwa einer der bekannten Gesundheitspolitiker der Partei erklärt, dass man „die so wichtigen Apotheken vor Ort“ als „den richtigen Dealer“ für Medikamente braucht, sondern Philipp Amthor. Ein Kommentar von Lilith Teusch.
„Wenn es mal etwas härteren Stoff zur Genesung braucht, braucht man den richtigen Dealer“, leitet Amthor ein, der den Clip auch über seinen eigenen Instagram-Kanal teilt. Damit meint er natürlich keine Drogendealer – das stellt er auch sofort klar – sondern lokale Apotheken. „Und deshalb gehört es zu einer meiner Lieblingsforderungen, dass wir uns im Wahlprogramm für eine Stärkung der Vor-Ort-Apotheken einsetzen“, erklärt er.
Hat die Abda-Nachwuchskampagne „How to sell drugs offline (fast)“ beim altbekannten, jungen CDU-Politiker verfangen? Man weiß es nicht. Eine Apotheke konnte er scheinbar nicht ausfindig machen: In dem Video sitzt Amthor nämlich offensichtlich in einem Kiosk und hält eine Brausepackung als Arzneimittelersatz in die Kamera, vor ihm steht ein Bier.
Das Video scheint trotzdem ganz gut anzukommen. Über 2000 Mal ist der Clip geliket worden, rund 82.000 User:innen haben das Kurzvideo innerhalb von 20 Stunden geklickt. Außerdem finden sich über 100 Kommentare, darunter viele Beipflichtungen wie: „Sehr gut! Die Apotheken brauchen das!“ Auch Apotheker begrüßen die Aktion: „Danke“, kommentiert ein Apotheken-Account.
Dass die Union die Apotheken im Wahlkampf anspricht und ihre früheren Versprechen, die Apotheken stärken zu wollen, noch einmal in den Mittelpunkt stellt, ist zwar löblich. Aber warum drehen sie den Spot nicht in einer Apotheke, sondern in einem Kiosk? Auch welche Maßnahmen sich die Union konkret vorstellt, bleibt offen. Im Wahlprogramm wird immerhin eine Apothekenreform zur Stärkung der Präsenzapotheken angekündigt.
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